Support für ALT-J und THE MACCEBEES und Ausrufung zum allgemeinen Mainstream – fast war zu befürchten, der Trubel des letzten Jahres könnte sich negativ auf die musikalischen Qualitäten von GENGAHR auswirken und der jungen Band, die vor zwölf Monaten nicht mal ein Demo vorzuweisen hatte, zu Kopf steigen. Doch weit gefehlt: Mit A Dream Outside legen die Londoner ein charmantes Psychpop-Debüt vor, das mit seinen kaleidoskopischen Gitarren-Hooks und zuckersüßen Harmonien tatsächlich zur großen Sommerliebe werden könnte.
Stürmisch wabern unkonventionelle Akkorde um Sänger FELIX BUSHEs Falsett-Stimme, die dem fröhlichen Jingle-Jangle gleichzeitig eine spukhafte Aura verleiht. Unter der warmen Oberfläche lodert in finster-surrealen Lyrics rund um Hexen, Phantome und Monster stets das Düstere. „She’s A Witch“ besticht dabei mit einer treibenden Bassline, schrägen Psych-Sounds und sonnigen Vocals, ebenso „Heroine“ mit seinem elektrisierenden Klimax. Das instrumentale „Dark Star“ als Albumhighlight stellt die technische Raffinesse der Band und ihr Gespür für Melodik dann vollends unter Beweis.
Auch wenn dazwischen nicht nur Hits warten und das Album gegen Ende auch mal abzudriften droht: Mit sanften Harmonien und entspanntem Vibe bleibt A Dream Outside als Gesamtpaket nachhaltig im Kopf hängen und lässt den Hörer pfeifend durch den Tag wandern. Wenn GENGAHR darauf aufbauen, könnte ihnen Großes bevorstehen.
GENGAHR
A Dream Outside
(Transgressive/ [PIAS] Cooperative)
VÖ: 12.06.2015