Get Well Soon – Love

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Raus aus der turbulenten Realität, rein ins Private. Das Kammerpop-Ensemble GET WELL SOON ist mit einem Abstecher in die Emotionalität und einem Themenalbum zurück. Love heißt die vierte Platte, auf der sich jeder, wirklich jeder Track mit dem wohl am prächtigsten durchgenudelten aller Themen beschäftigt. Soundtechnisch hat sich dafür einiges geändert: Das Vibrato von KONSTANTIN GROPPER ist einem ruhigen Bariton gewichen, komplizierter Chanson zugänglicherem Indiepop. Vor Arrangements steht das Songwriting, das auf eine Reise durch Chaos, Nebel, Labyrinthe bis hin zu Luftbrücken mitnimmt. So erzählt „It’s A Catalogue“ mit schillernden Synthesizern anhand von Souvenirs eine Beziehungsgeschichte, während der Schmachtfetzen „It’s an Airlift“ die bedingungslose Liebe feiert. Das opernhafte „It’s A Mess“ hat für dieses Ideal nur ein leises Lächeln übrig. Und hört man dann die heillos melancholische Ballade „33“ und das subversive „Marienbad“ Seite an Seite, wirkt Love so widersprüchlich, wie die Liebe selbst. Unterstützt wird diese Spannung durch eine clevere Cover-Wahl: FRIEDRICH GAUERMANNs Gemälde Bären bei einem toten Rehbock (1832) stellt dem Kitsch Brutalität, Trieb und Neid gegenüber. Gerade in der Liebe ist nicht alles rosarot.

GET WELL SOON
Love
(Caroline / Universal Music)
VÖ: 29.01.2016

www.youwillgetwellsoon.com

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