„Godmother of Freak Folk“ Vashti Bunyan im Portrait


Die Musik war gut, doch die Welt noch nicht bereit.



Wir schreiben das Jahr 1963. Inspiriert durch „The Freewheelin‘ Bob Dylan“, beschließt Vashti Bunyan Musikerin werden zu wollen. In ihrem Bestreben unterstützt wird die Kunststudentin aus London von niemand geringerem als Andrew Loog Oldham: Der Rolling Stones-Manager sieht in ihr die neue Marianne Faithfull.

1965 erscheint Vashtis erste Single inklusive einem Cover von (ursprünglich aus der Feder von Mick Jagger und Keith Richards). Die Resonanz fällt bescheiden aus und auch der Veröffentlichung des Nachfolgers wird nur wenig Beachtung geschenkt. Vashti zieht sich zunächst zurück.

Zu Pferd und Fuhrwerk begibt sie sich gemeinsam mit ihrem damaligen Lebensgefährten auf den Weg Richtung Nordwesten Schottlands, um sich vorerst in der auf Skye gelegenen Kommune des britischen Folk- Musikers Donovan niederzulassen. Auf dieser Reise schöpft Vashti aus der Fülle ihrer Kreativität frischen Mut und kehrt 1970 nach London zurück, um dort ihr Debütalbum aufzunehmen. Als „Hippie-Folk“ abgestempelt, findet auch der Langspieler keinen Anklang in der damaligen Zeit. Desillusioniert kehrt Vashti dem Musik-Business den Rücken.

Drei Dekaden später kommt der Stein zu Vashtis eigener Überraschung ins Rollen: Mit der erfolgreichen Wiederveröffentlichung von „Just Another Diamond Day“ im Jahr 2000 wird dem Erstlingswerk seine längst überfällige Anerkennung zuteil. Namhafte Künstler wie Joanna Newsom bekennen sich als große Fans der englischen Singer-Songwriterin, die 2002 von Piano Magic gebeten wird, auf deren Album als Gastsängerin aufzutreten; Vashtis erste Aufnahme seit ihrem untergegangenen Debüt! Es folgen zahlreiche weitere Kollaborationen, unter anderem mit und .

Ermutigt durch das unverhofft erwachte Interesse an ihrer Musik, veröffentlicht die mittlerweile gefeierte „Godmother of Freak Folk“ nach 33-jähriger Schaffenspause ihr zweites Album mit dem bezeichnenden Titel (2005). Kieran Evans Dokumentarfilm „From Here To Before“ aus dem Jahr 2008 veranschaulicht diesen außergewöhnlichen (musikalischen) Werdegang.

Autor: [EMAIL=veronique.homann@popmonitor.de?Subcet=Kontakt von der Website]Veronique Homann[/EMAIL] (ROCK CITY WANKERS)

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