Hildur Guðnadóttir – Chernobyl OST

Chernobyl wurde weltweit als Serien-Highlight gefeiert, und der präzise, düstere Score der Komponistin, Cellistin und Sängerin HILDUR GUÐNADÓTTIR spielt eine wesentliche Rolle in der atmosphärischen Grundierung. Nun wurde die Isländerin für ihre Arbeit mit dem Emmy in der Kategorie „Beste musikalische Komposition für eine Miniserie, einen Fernsehfilm oder ein Special“ ausgezeichnet. GUÐNADÓTTIR kommentiert ihren Score wie folgt:

Ich nahm die Bausteine für den Soundtrack mit Chris Watson auf, einem Spezialisten für Außenaufnahmen, und mit Sam Slater, dem Produzenten, und zwar in dem stillgelegten Kernkraftwerk Ignalina in Litauen, wo die Serie auch gedreht wurde. Die gewaltige Fläche des Werkgeländes wirkte zurück auf die Musik: Wir nutzten letztlich gar keine klassischen Instrumente, stattdessen wurden die Aufnahmen selbst in Musik verwandelt. Meine Stimme war das einzige traditionelle instrumentale Element, sie wurde anschließend bearbeitet durch sogenannte Impulsantworten, die wir auf dem Gelände aufgenommen hatten. Die Katastrophe selbst findet in der Serie eine angemessene und realistische Darstellung. Ich wollte unbedingt, dass die Musik dem entspricht. Ich wollte dem Zuschauer deutlich machen, wie es sich anfühlt, dort zu sein, und diese Geschichte von Angst und Verlust und von menschlichem Versagen erzählen.

Dem Vernehmen nach verbrachte die Wahlberlinerin vor Drehbeginn einen ganzen Tag im Schutzanzug auf dem Gelände, begleitet von Slater und Watson. Watson ist Gründungsmitglied der legendären Industrial-Formation CABARET VOLTAIRE und zudem bekannt für seine Arbeiten an David Attenboroughs Naturdokumentationen.

Filmmusik von GUÐNADÓTTIR wird bald schon wieder zu hören sein, diesmal von der großen Leinwand: TODD PHILLIPS‘ Joker kommt am 10. Oktober in die deutschen Kinos.

HILDUR GUÐNADÓTTIR
Chernobyl OST
(Deutsche Grammophon / Universal)
VÖ: 02.08.2019

www.hildurness.com

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