HM Surf – Waterbed

Der Weberfolg einer Platte wie Waterbed vom norwegischen Producer HM SURF ist nicht leicht zu erklären. Nun, man muss nichts zahlen. Aber man kann dazu nicht tanzen, sondern eher arbeiten und noch eher, wie das Cover anschaulich macht, rumhängen. 29 rund zweiminütige, instrumentelle Lofi-Hiphop-Tracks und alle, nun ja, „entspannt“.

Mag sein, dass „entschleunigt“ das neue „geil“ ist. Mag sein, dass Hiphop die Perspektiven fehlen. Doch vor gar nicht allzu langer Zeit hätte man solch ein Album vielleicht einem ahnungslosen Lounge-Besitzer oder einem hyperaktiven Teenie angedreht. Dämmert manchen Hiphop-Sozialisierten etwa, dass ein Leben lang Lernen und Arbeiten sich für sie nicht groß lohnen wird?

Wer sich ganz spießig ein gesundes Herz erhalten will, der darf ab ins ewige Schlafzimmer. Da tickt maximal die Uhr an der Wand und fährt ein Zug in der Entfernung vorbei („Hokema Guy“). Hin und wieder mal zum „Discount“ und ein paar Tüten Junkfood geholt und schon geht’s weiter. Ein wenig Gamesynth darf schon sein („Slim Suck“, „Kind Forest“), ein Bisschen Aufräum-Geräusche („Last Day“) und selbst etwas jazzy Sounds („Night In The Bungalow“), aber bitte nicht zu viel. Es bleibt extrem ruhig mit langsam klimpernden Beats, die nie das Uptempo erreichen. Hier wird dem Müßiggang gefrönt, ja der Langeweile gehuldigt. Das muss wohl auch mal sein.

 

HM Surf
Waterbed
(Selbstvertrieb)
VÖ: 31.10.2017

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