Huke Green – Gravelhorse

Huke Green - Gravel Horse

HUKE GREEN ist ein bärbeißiger Kerl, das Klischee eines Hinterwäldlers: dicker Bart, Cowboyhut und Holzfällerhemd. Er stammt aus dem südwestlichen Texas und spielt unverfälschte Americana, rau wie ein billiger Bourbon.

Aber er ist auch eine rostige Stimme einer USA, die ihre Zukunft längst hinter sich hat. Man kann zwar Obama nur Respekt zollen, dass er im anti-sozialsten Zeitgeist eine Krankenversicherung durchgeboxt hat. Doch Trump wird sie wieder abschaffen. Ob Green von solchen Dingen etwas versteht? Er erzählt jedenfalls realistisch von amerikanischen Frauen und Männern, denen die verheißungsvollen Güter der Vergangenheit (Autos, Mode, Radio) nichts mehr zu sagen haben.

Der Opener „Gaslight“ lässt Greens Akustikross los und der Hörer ist schon mittendrin in seinem Wagen. Er ist auf dem Weg zu einer Frau, um ihr noch seine Liebe zu gestehen, bevor es zu spät ist. Es ist auch nicht so, dass er nicht singen kann. Green verzichtet einfach auf jede Kuscheligkeit. Genau wie ein gutes Barbecue will er den wahren Geschmack der Dinge nicht zu- sondern aufdecken.

Auf seinem zweiten Album bietet er erneut eine gute halbe Stunde düsteren Western Folk zum bewussten Genuss. Da geht es um Weibergeschichten, um Drohungen unter Nachbarn („Johnny Reed“) und um die Begegnung mit den eigenen Dämonen („Black Bayou“). Ob ruhige Akustikgitarre oder schallendes Banjo, Green weiß zu fesseln.

Huke Green
Gravelhorse
(Ne’er-Do-Well Records)
VÖ: 01.07.2016

www.hukegreen.com

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