HUNGRY, HUNGRY GHOST – Sleeping English


Fantastisches Berliner Debüt von beeindruckend internationalem Format.



Man darf angesichts dessen, was einem auf dem Debütalbum Sleeping English vom in Berlin ansässigen Quintett HUNGRY, HUNGRY GHOST in nahezu formvollendeter Schönheit entgegenschallt getrost von einer besonders glücklichen Fügung sprechen, dass sich einst die Wege von Sebastian Nehen, Sven Flesch (beide u.a. The Framo) und Alex Haager (aka Animal Parade) zufälligerweise in einer Berliner Hotelbar kreuzten.

Augenscheinlich von gemeinsamen musikalischen Vorlieben und Visionen (an-) getrieben, spielten sie mit der ein oder anderen Unterstützung von ursprünglich aus England und den USA stammenden Musikern im vergangenen Jahr ein Album ein, auf dem sie mit Versatzstücken aus Indiepop, Psychedelia und 60er-Surfsounds Marke Beach Boys einen entwaffnend runden (Post-) Pop-Entwurf kreieren, der inmitten all der musikalisch weitgehend anders gelagerten, hauptstädtischen Szene-Hipness derzeit definitiv seinesgleichen sucht.
Hier angeführte Vergleiche zu den Super Furry Animals, The Shins oder auch Wilco sind in diesem Fall keinesfalls Ausdruck einer oftmals einfallslos bemühten, meist ziemlich vermessenen stilistischen Kategorisierung des Rezensenten, sondern zwängen sich angesichts einer ganz eigenen und selbstbewusst ausformulierten Indiepop-Variante von HUNGRY, HUNGRY GHOST einfach von ganz alleine, ja zwangsläufig auf.

Songs wie ‚Hundred Yard Reach‘, ‚Seldom Am I‘ oder ‚Sleeping English‘ einzeln zu sezieren hieße fast, sie ihrer gesamtheitlich wirkenden Schönheit und Strahlkraft zu berauben, so sehr fließt in einem von meist schnörkellosen Melodieführungen, sonnigen Harmoniegesängen und gerne opulent aufgerüschter Instrumentierung bestimmten Überbau alles perfekt ineinander, doch auch für abwechslungsreiche, sich bestens einfügende Abstecher in leicht schrullige und durchaus kantige, rockigere Gefilde bleibt glücklicherweise immer wieder genügend Raum (‚Blind‘, ‚Escape To Witch Mtn.‘, ‚We Are Melting!‘).

Mit Sleeping English legen HUNGRY, HUNGRY GHOST ein schon überraschend reifes, äußerst vielversprechendes Debütalbum vor, das es nunmehr nur noch – von einer hoffentlich großen Hörerschaft – zu entdecken gilt. Verdient wäre es allemal.

HUNGRY, HUNGRY GHOST
Sleeping English
(Widerheim)
VÖ: Oktober 2007

HUNGRY, HUNGRY GHOST am 10.01.08 (Acoustic-Set + Alina Simone) und 22.03.08 live in Berlin/ Schokoladen

www.hungryhungryghost.com
www.myspace.com/hungryhungryghost
www.widerheim.de

Autor: [EMAIL=thomas.stern@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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