Gemütliche Pubatmosphäre lässt sich schnell mit einer ordentlichen Live-Folk-Platte herstellen. Die Herren IAN BRUCE (Gitarre) and VICTOR BESCH (Gitarre, Dudelsack, Akkordion) aus Schottland haben sich hierzulande auf diesem Gebiet zum Geheimtipp hochgespielt. Der alte Haudegen Bruce aus Edinburgh ist seit Ende der 1980er im Folkgeschäft unterwegs. Mit Besch im Schottenrock hat er den perfekten Gegenpart gefunden. Im letzten Jahr nahmen sie ihre dritte gemeinsame CD in niederbergischen Wülfrath auf. Dabei sind diesmal KATHARINA BRAMKAMP (Backing) und FRANK DECKERT (Drums).
Den Auftakt macht das traurig-schöne Gitarrenstück „Black Wedding Day“ auf die Braut eines Freundes, die drei Tage vor der Hochzeit verstarb. Es schließt sich der typische Pub-Folk-Shouter „Prince Of The Pylons“ zwischen Bruce und Bramkamp an. Seinem Idol, dem schottischen Nationaldichters Robert Burns, räumt Bruce wie immer Raum ein, etwa liebevoll mit „Craigieburn Wood“, bevor Besch den Kampfmarsch „Scots Wha Hae“ dudelt. Wer sich sentimentaler Musik öffnen kann, wird hier glücklich.
IAN BRUCE AND VICTOR BESCH
Ain’t That Pretty?
(Ruglen Record Company)
VÖ: 22.02.2016