Iggy Pop – Every Loser

Krass ist ja, dass dieses Album überhaupt existiert. IGGY POP hat mit 75 Jahren tatsächlich seine 19. Platte veröffentlicht. Der Godfather of Punk ist zurück, vier Jahre nach Free. Corona hat er also auch noch überlebt und beweist, dass im Punk alles möglich wird.

Im Punkrocker „Frenzy“ gibt sich der Herr so kratzig und angriffslustig wie immer. Unterstützt wird er von Fanboys: DUFF MCKAGAN, dem Bassist der GUNS’N’ROSES und CHAD SMITH, dem Drummer der RED HOT CHILI PEPPERS. Ihr aller Kooperationspartner ANDREW WATT an der Gitarre hat sogar Every Loser produziert.

Fantastisch und stabil geht „Strung Out Johnny“ nach vorn, bei dem neben Smith an den Drums auch JOSH KLINGHOFFER, Gitarrist der RHCP, zu hören ist. Es folgt mit „New Atlantis“ Iggys nostalgische Hymne auf die „beautiful whore of a city“ – eine Mikronation als Seitensprung. Zum Schluss entschuldigt sich Iggy bei seinem jetzigen Wohnort Miami.

Das Album klingt nach jeder Menge Spaß beim Produzieren und reißt entsprechend auch mit. Der Rocker „Modern Day Ripoff“ oder auch „Neo Punk“ mit TRAVIS BARKER (BLINK-182) an den Drums sind schnell geschrieben und ziehen durch. Entspannt dagegen läuft „Morning Show“ dahin.

Cool und ehrlich ist es ja immer, wenn sich ein Popstar mit dem eigenen Altern auseinandersetzt. MADONNA tat dies 2003 mit 45 Jahren ganz klug, in dem sie das Thema in „Hollywood“ mit der Kritik an Oberflächlichkeit und Käuflichkeit verband. Ihr tut es Iggy mit „Comments“ nach: „Sell your face to Hollywood. They’re paying good.“ Hier spielen übrigens ERIC AVERY (JANE’S ADDICTION) und TAYLOR HAWKINS (FOO FIGHTERS) mit. Ja, Iggy hat Generationen von Rockern geprägt. Seien ihm noch viele Jahre auf der Bühne gewährt. Seine kurzweilige Platte mag nichts ändern, aber nimmt mal wieder mit.

 

Iggy Pop
Every Loser
(Gold Tooth/Atlantic Records)
VÖ: 06.01.2023

www.everyloser.iggypop.com

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