Im Interview: JAMES WALSH (STARSAILOR)

jameswalsh_timeisnigh_popmonitor_2013

Im Rahmen der „Simply Acoustic“-Tour tritt JAMES WALSH derzeit gemeinsam mit dem Musiker BEN MONTAGUE in Europas Hard Rock Cafes auf. Vor seinem einzigen Deutschland-Auftritt im Berliner Lokal am Ku’damm stand uns der Sänger von STARSAILOR für ein kurzes Interview zur Verfügung. Walsh ist nicht mehr das Indiekid von einst und hat auch ordentlich zugenommen. Doch seine Stimme, eine der schönsten in der Popmusik der letzten zwanzig Jahre, klingt auch im persönlichen Gespräch immer noch so wunderbar sanft wie eh und je…

Was hast du so getrieben, seit Starsailor sich auf unbestimmte Zeit in der Schwebe befinden?

Tatsächlich hatte ich ganz gut zu tun! Ich war weiter unterwegs, nun als Solo-Künstler, und war am Soundtrack zum britischen Film „Powder“ beteiligt, in dem es um die Achterbahn-Fahrt des Bandlebens geht. Außerdem habe ich für andere Musiker Songs geschrieben, war unter anderem in die jüngsten Album von Eliza Doolittle und Mel C involviert. Doch jetzt bin ich endlich dazu bereit, mein Solo-Album zu veröffentlichen!

Zwei EPs hast du ja bereits veröffentlicht?

Ja, Anfang des Jahres ist meine EP „Time Is Nigh“ erschienen. Dazu kam es im Grunde, weil so viele Menschen nach den Songs gefragt hatten, die ich auf meinen Solo-Gigs spielte.

Was können wir von deinem Album erwarten?

Ich möchte, dass es perfekt wird, ein wirklich großes Statement. Vielleicht schafft es ein Song von der EP aufs Album, aber es wird acht oder neun brandneue Songs geben, die ich auch schon geschrieben habe.

Erzähl uns doch von drei der neuen Songs!

„We Could Try“ wird definitiv auf dem neuen Album sein. Die britische Musikindustrie – eigentlich das ganze Leben in England – macht derzeit eine Phase durch, in der niemand irgendetwas wagt. Nur die sicherste Wette zählt. Aber eigentlich stecken hinter echtem Erfolg immer Mut und der Glaube daran, dass man es schaffen kann.

„Precious Stolen Moments“ ist schon auf der EP und wird in einer anderen Version auch auf dem Album sein. Wenn man erst einmal Kinder hat wie ich, werden die Momente, die man nur mit seiner Frau teilt, immer rarer, aber auch immer besonderer.

„Fading Grace“ basiert lose auf einem Buch des japanischen Autors Murakami, in dem ein Pärchen durch einen Spiegel in eine andere Welt eintritt, in der sie zeitlos werden. Das hat mich inspiriert.

Und wie würdest du die Musik beschreiben, die wir dann von dir zu hören bekommen werden?

Sie wird ziemlich emotional sein – und vielleicht ein bisschen poppiger als Starsailor. Mehr Songs in Dur! (lacht) Ein paar Leute haben die Sachen schon gehört und die Reaktionen waren ganz unterschiedlich – den einen gefallen sie, die anderen wünschen sich doch eher pessimistische Songs wie „Alcoholic“ oder „Tie Up My Hands“. Ich bin auch wirklich stolz auf diese Lieder, aber ich bin jetzt ein anderer Mensch als damals. Diese dramatischen, überreizten Emotionen, die du als 19- oder 20-Jähriger empfindest, kannst du nicht noch einmal einfangen. (lacht)

Dafür gibt es ja auch aktuelle 19- und 20-Jährige. Welche jungen Bands haben es dir angetan?

Jeder redet ja dieser Tage über London Grammar – wirklich eine quality band! Und Ben Montague, mit dem ich ja gerade gemeinsam toure, ist natürlich auch ein großartiger Musiker! (lacht)

Zum Abschluss die Frage, die wir alle uns stellen: Wird es ein Comeback von Starsailor geben?

Ja. Ja, ich glaube schon! Zum richtigen Zeitpunkt. Es mir extrem wichtig, dass ich als Solokünstler und Songwriter voll etabliert bin, bevor ich wieder zur Band zurückkehre. Die Menschen haben sicher immer eine gewisse Lust auf Reunions. Aber das Interesse selbst am größten Comeback ebbt nach und nach ab, und bei der dritten Tour interessiert es vielleicht schon niemanden mehr. Falls es dazu kommen sollte, möchte ich die Sicherheit haben, zu meiner Solo-Karriere zurückkehren zu können.

www.jameswalshmusic.com

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail