IMAGINE DRAGONS + Georg Auf Lieder & Nico Vegas | 20.08.14 | Zitadelle Spandau

Es gibt diese Abende, von denen man sich nicht viel erhofft; bei denen man zu wissen scheint, was einen erwartet – und die einen dann doch gar nicht so unbegeistert zurücklassen. IMAGINE DRAGONS‘ Auftritt in der Zitadelle Berlin kann zweifelsohne zu dieser Sorte Abend gezählt werden. Die vierköpfige Band aus Las Vergas, die mit Hits wie „Radioactive“ zu den Shootingstars im Bereich des Alternative zählt, im Radio rauf und runter gespielt wird und vor allem ein jüngeres Publikum anzieht, weckte demnach zunächst folgende Erwartungshaltung: Schrecklich glatte Pop-Songs vor unerträglich grölenden Teens. Klar, Teens und Gegröle gab es hier eine Menge, aber in der Realität bieten IMAGINE DRAGONS dann doch etwas mehr…

Die Show beginnt mit GEORG AUF LIEDERN, der vor der gefüllten Zitadelle als einer von zwei Supports spielt. Dem einstigen Straßenmusiker reichen dabei eine Gitarre, seine gefühlvolle Stimme und fünf Lieder, um die Sympathien für sich zu gewinnen. Die Besonderheit liegt in seiner Bühnendarbietung: Nicht ein Song wird zu Ende gesungen, ohne dass selbstironische Geschichten zwischen die Strophen eingebaut werden, die das Publikum zum Lachen oder Singen animieren. Kurzerhand ruft er auch mal dazu auf, man solle wie am Ballermann grölen – Berliner hätten schließlich „richtig Eier“. Mit dem nachfolgenden Set der amerikanischen Alternativ-Rock-Band NICO VEGA und einer verqueren Mischung aus Alternative-Rock, Soul-Pop und Bluesrock könnte der Bruch nicht größer sein. Ein rockiges Cover von NANCY SINATRAs „Bang Bang“ zündet nur semi-erfolgreich und am Ende ist es wohl vor allem die Bühnenpräsenz von Sängerin AJA VOLKMAN, mit der die Band beim Publikum punktet.

Ohrenbetäubendes Gekreische lässt dann nach einer gefühlten Ewigkeit auf das Erscheinen des Hauptacts schließen und unzählige Percussions spielen „Tiptoe“ an. Sänger DAN REYNOLD, der in seinem eine Nummer zu kleinen Shirt über die Bühne wirbelt und mit vollem Körpereinsatz auf die Trommeln einhämmert, hat die Fans dabei sofort auf seiner Seite: Aus vollem Halse werden ihm die Zeilen entgegen gebrüllt. Da fällt es auch nicht groß auf, dass man seinen Gesang zum Anfang hin fast überhören könnte. Richtig überraschen können IMAGINE DRAGON mit einem Cover des MILKY CHANCE-Hits „Stolen Dance“, bei dem ein Gitarren-Solo dem Original Konkurrenz macht. Berlin ist ganz aus dem Häuschen. „Deamons“ und „Radioactive“ bringen das Ganze dann zu einem pompösen Finale. IMAGINE DRAGON lassen wissen: Las Vegas hat noch mehr Stadion-Rock als den der KILLERS zu bieten.

www.imaginedragonsmusic.com

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