Fotografiender Musiker oder musizierender Fotograf? SCOTT RUDD macht für ein paar Wochen Station in Berlin und steht uns Rede und Antwort.
popmonitor.berlin:
Von Brooklyn nach Berlin. Erzähl mal, was hat Dich hierher verschlagen und wohin Dich Deine Tour sonst noch so hinführt.
Scott: Hi! Ich war letztes Jahr zum ersten Mal auf Tour und habe da auch in Berlin halt gemacht. Ich hab dort ein paar Leute kennen gelernt, die sich für meine Musik und Fotografie interessiert haben. Ich bin damals in einem kleinen Künstlerraum aufgetreten und jetzt bin ich mit einem Künstlervisum hier zurück. Ich werde wohl die meiste Zeit hier in Berlin bleiben, aber in Zukunft habe ich schon vor, etwas mehr rumzukommen.
popmonitor.berlin:
Du bist Musiker und Fotograf. Welche Berührungspunkte gibt es zwischen diesen beiden Gebieten bei Dir?
Scott: Ursprünglich habe ich Film und Fotografie studiert. Als ich angefangen habe, als Fotograf zu arbeiten, habe ich mehr und mehr meine Leidenschaft für die Musik entdeckt. Heute bilde ich eine Brücke zwischen diesen beiden Gebieten, indem ich andere Musiker fotografiere. Vor kurzem zum Beispiel habe ich das Cover für das Album More von THE SHIVERS designt und fotografiert.
popmonitor.berlin:
Welche Eigenschaften muss ein guter Song haben? Und welche ein gutes Foto?
Scott: Emotionen. Ich denke, gute Kunst vermittelt ein bestimmtes Gefühl, egal ob in der Musik oder in der Fotografie. Musik bewegt Dich innerlich oder äußerlich – mit Bildern ist es das Gleiche.
popmonitor.berlin:
Welche Musiker würdest Du gerne mal fotografieren, und mit welchen Musik machen?
Scott: Jeff Mangum und Daniel Johnston. Ich liebe sie beide!
popmonitor.berlin:
Scott, Bullshit Love heißt einer Deiner Songs. Was ist denn so „bullshit“ an Deinem Liebesleben? Stellst Du das wandelnde Klischee eines Singer/Songwriters mit gebrochenem Herzen dar?
Scott: Ha! Sehr wahrscheinlich bin ich absolut so klischeehaft! Viele meiner Songs handeln von Herzschmerz, aber viele auch über persönliche Probleme, Enttäuschungen und Ängste. Was Bullshit Love betrifft…irgendwie schaffe ich es nie, mit jemanden, den ich wirklich mag oder liebe, dauerhaft zusammen zu sein. Das ist eigentlich ganz schön deprimierend.
popmonitor.berlin:
Was war das Ungewöhnlichste, was Dich je zu einem Song – oder zu einem Foto – inspiriert hat?
Scott: Eigentlich nichts wirklich Außergewöhnliches. Allerdings hab ich eine ganze Reihe an nicht jugendfreien Songs, die niemand zu hören bekommt. Ach ja, ich habe Austin geschrieben, weil ich eine Lady in einer Bar getroffen habe, die ‘Austin’ hieß, und irgendwie blieb der Name hängen. Ich hab eigentlich gar nicht so viel mit ihr geredet, aber als ich dann zu Hause war, habe ich die Nacht über diesen Song geschrieben und aufgenommen.
popmonitor.berlin:
Du spielst hier ein paar Shows und moderierst auch einige Open-Mic-Abende. Erzähl uns davon!
Scott: Genau! Die kommenden Donnerstag spiele ich immer um halb neun abends mit Gast-Acts eine Show – das nächste Mal am 26. Januar. Kommt alle! Wir haben ganz tolle Gäste, wie zum Beispiel SNOW APPLE aus den Niederlanden, MUTE SWIMMER, BARBARA CUESTA, BRANDON MILLER (SARSAPARILLA) und noch jede Menge mehr!
popmonitor.berlin:
Mach nochmal ein bisschen Werbung für Dich – warum sollten die Leute nach Neukölln zu Deinen Konzerten kommen?
Scott: Haha, das frag ich mich auch immer! Nein, im Ernst, ich spiele aus tiefstem Herzen, jeder kann sich mit meinen Songs identifizieren. Und natürlich habe ich eins der bestaussehendsten Plattencover auf diesem Planeten!
popmonitor.berlin:
Scott, vielen Dank und hab viel Spaß in Berlin!
Scott: Danke für Euer Interesse!
SCOTT RUDD & Guests
immer Donnerstags bis Ende Februar
| o.T Bar Projektraum | Weichselstraße 55 | Berlin-Neukölln
Beginn: 20.30 Uhr
SCOTT RUDD
Freitag, 27. 01.2012 | Gelegenheiten | Weserstraße 50 | Berlin-Neukölln
Beginn: 20.30 Uhr
www.scottruddmusic.com
www.scottruddphotography.com
www.facebook.com/events/217793544978442
Autor: [EMAIL=sandra.wickert@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sandra Wickert[/EMAIL]