ISOBEL CAMPBELL & MARK LANEGAN – Ballad Of The Broken Seas

Auf den Spuren von Kylie und Nick.



An ISOBEL CAMPBELL schieden sich immer schon die Geister. Die einen wollten gar nicht genug bekommen von ihrem seichten Gesäusel. Die anderen konnten eben dies gar nicht leiden, ob nun bei ihren Auftritten als BELLE AND SEBASTIAN-Chanteuse, mit ihrem Projekt THE GENTLE WAVES oder auch solo. Die beiden ersten Bands sind für sie mittlerweile Geschichte, dafür probiert CAMPBELL mit männlicher Unterstützung mal was Neues.

Obwohl, so ganz originell ist das Konzept, der zarten Elfe einen brummigen Tieftöner (hier MARK LANEGAN, Ex-SCREAMING TREES und QUEENS OF THE STONE AGE) zur Seite zu stellen natürlich nicht. Man erinnere sich nur an Nick Cave und Kylie Minogue. So obskur das Ganze anfangs wirkt, so gut funktioniert es aber mit zunehmender Dauer.

Für Ballad Of The Broken Seas haben beide gut beim späten Johnny Cash hingehört und legen Songs von fast schon unheimlicher Simplizität hin. In ihrer Sparsamkeit erinnern diese an Nick Drake, in ihrer Morbidität an – natürlich – Nick Cave. Nicht alle Stücke sind dabei als Duette arrangiert, der Reiz liegt aber natürlich in den Unterschieden der Protagonisten. Am deutlichsten wird das bei ‚(Do You Wanna) Come Walk With Me?‘, einem spröden Folksong, bei dem die Stimmen nur widerstrebend zueinander finden. Dem gegenüber stehen poppigere Nummern wie ‚Honey Child What Can I Do?‘. Ebenso gelungen: das Hank Williams-Cover ‚Ramblin‘ Man‘, in dem sogar die Peitsche geschwungen wird.

Kein Zweifel, das Duo CAMPBELL/LANEGAN passt zusammen. Irgendwie. Für ISOBEL CAMPBELL wirkt es in jedem Fall als eine Art Frischzellenkur und stellt ihre beste „Solo“-Arbeit dar.

ISOBEL CAMPBELL & MARK LANEGAN
Ballad Of The Broken Seas
(V2 Records/ Rough Trade)
VÖ: 27.01.2006

www.isobelcampbell.com
www.v2music.com

Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte [/EMAIL]

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