Jake Bugg – On My One

Jake Bugg - On My One

Wie schnell doch im Internet-Zeitalter „Next Big Things“ aufblühen und wieder verwelken. Was war doch JAKE BUGG vor vier Jahren für ein Talent, als sein selbstbetiteltes Debüt herauskam! Man habe hier quasi einen jungen, ungeschliffenen BOB DYLAN entdeckt, tönten die Magazine. Als der Fan NOEL GALLAGHER persönlich nach dem Nachfolger Shangri La feststellte, dass Produzenten Jakes Songs schrieben, war er stark enttäuscht. Seine Kritik nahm sich Bugg zu Herzen und schrieb und spielte diesmal wirklich fast alles selbst (um das zu unterstreichen der Albumtitel On My One).

Nun glaubt der 21jährige sich und der Welt beweisen zu müssen, dass er nicht nur alles gut covern, sondern auch nachahmen kann: Synthie-Indie („Gimme The Love“), Pop („Never Wanna Dance“) und sogar HipHop („Ain’t No Rhyme“) – alles muss er ausprobieren und arbeitet nicht an der Vollendung der Tracks. Nun wird auch klar, warum die vielen Songwriter bisher nötig waren.

Auch seine alten Stärken wollen keinen Hit erzeugen: So erinnert der Hillbilly-Titel „Put Out The Fire“ an „What Doesn’t Kill You“ und die Lagerfeuer-Ballade „All That“ nur schwach an das wunderschöne „Man On The Moon“ vom DANIEL JOHNSTON-Soundtrack Space Ducks, für das sich Bugg wohl einst von NICK DRAKE’s Klassiker „Pink Moon“ inspirieren ließ.

Inhaltlich verarbeitet Bugg auf On My One Trennungen („Love, Hope And Misery“) und nette Bekanntschaften („Never Wanna Dance“). Im Titelstück gibt er sich klischeehaft als menschen- und gottverlassener Künstler aus. Mit einer weiteren so mittelprächtigen Platte könnte es auch so kommen.

Jake Bugg
On My One
(EMI/Universal Music)
VÖ: 17.06.2016

www.jakebugg.com

Live

25.08.16, Köln, C/O Pop 2016

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