Wenn der Nebel aufzieht…
Der „Haar“, den JAMES YORKSTON im Titel seines vierten Albums thematisiert, ist ein Nebel, der von der Nordsee kommt und die Küstendörfer im Osten Schottlands einhüllt. Kühl und nass soll er sein – When The Haar Rolls In hingegen ist wärmend wie eine Wolldecke und passt damit auch gut zum beschriebenen Landstrich.
YORKSTON, der auch Teil des Fence Collective ist, einer Gruppe von schottischen Musikern, der u.a. The Beta Band und Kate Tunstall angehören, ergeht sich in neun sehr ausgedehnten Folk-Songs. Erzählt wird von Alltäglichkeiten und natürlich von der Liebe, und „Erzählen“ ist teils sogar wörtlich zu nehmen, ist doch etwa der Titeltrack Fingerpicking plus Sprechgesang, von den Textmassen mal ganz zu schweigen.
Ihre Spannung erhält die Platte aus den sehr dezenten aber wunderbar punktgenauen Arrangements. Akkordeon, Harfe, Banjo, Fiddle und Mandoline sind nur einige der – wie aus dem Nebel – auftauchenden Instrumente. Folk ja, Folkore aber nein. Man kann sich allerdings gut vorstellen, wie When The Haar Rolls In als Soundtrack zu einem schottischen Heimatfilm passen würde – einem mit viel Regen und Männern in Filzstiefeln, die sich am Whiskey wärmen.
JAMES YORKSTON
When The Haar Rolls In
(Domino/ Indigo)
VÖ: 05.09.2008
www.myspace.com/jamesyorkston
www.jamesyorkston.co.uk
www.dominorecordco.com
Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]