JChan – Melancholia

Der Producer JCHAN ist gut darin, den Vibe einer Popkultur-Epoche einzufangen. So presste er Gedanken, Rezeption und Melodien der Flower Power-Bewegung auf 1969 und stellte mit Citypop die Vaporwaver der 2010er vor. Nun wendet er sich mit Melancholia dem Film Noir zu.

Zu hören ist dann entsprechend ein Jazzhop-Album. „Ultimo“ ist die Verarbeitung von verschiedenen Gitarren- und Orchestermelodien. „Film Noir“ ist nah dran an dem Sound von Größen wie BOHREN & DER CLUB OF GORE. In dem Filmgenre, das in den 40ern und 50ern entstand, ging es um einsame, gebrochene Helden. Sie kämpfen oft um eine Frau wie im bedrohlichen „Lily“.

„Nowhere To Go“ ist dann ein Kinderchor, der zu Trompete und Beats verbietet, noch wach und aktiv zu sein. „September“ stellt, nur oberflächlich besehen, einen starken Kontrast dar. Zwar ist dies Vaporwave mit einem japanischen Popsong, doch die einschläfernde Wirkung ist auch hier zu spüren.

Den Rest bilden Stücke aus klassischem Jazzhop, die eher den heutigen Bedürfnissen der Internetnutzer entsprechen: Beruhigung vom Alltag, um arbeiten zu können. Die sozialkritische Note des Film Noirs wird nicht deutlich.

 

JChan
Melancholia
(Glazechop Records)
VÖ: 09.10.2023

JChan auf Soundcloud

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail