JOAN AS POLICE WOMAN – To Survive


JOAN WASSER schwimmt mit neuem Album in ein Meer aus Gefühlen.



Es ist lange her, dass JOAN WASSER in den ersten Bands namens The Lotus Eaters und The Dambuilders als punkige Geigerin aufgetreten ist. Damals noch auf der Suche nach sich selbst, sagt man ihr nach, dass sie mit einer schrulligen, schroffen Art eher einschüchternd wirkte. Dennoch war sie bereits zu jener Zeit eine ausgezeichnete Musikerin, hat sie sich doch zur klassischen Violinistin an der Boston University ausbilden lassen. In den folgenden Jahren entwickelten sich unterschiedliche Solo- und Bandprojekte mit musikalischen Größen wie Lou Reed, Sheryl Crow, Sparklehorse, Dave Gahan, Elton John, dem Scissor Sisters, Joseph Arthur, Rufus Wainwright und Antony and the Johnsons.

Heute, mit 37 Jahren, ist sie zu einer reifen, attraktiven Frau avanciert und hat sich als JOAN AS POLICE WOMAN, wie sie sich aufgrund einer täuschenden Ähnlichkeit zur Schauspielerin Angie Dickinson nennt, Hauptdarstellerin der Krimiserie „Police Woman“, als Solokünstlerin etabliert und bringt mit To Survive bereits ihr zweites Album auf den Markt. Inzwischen beherrscht sie neben ihrer Violine und anderen Instrumenten auch das Piano wie sonst keine/r, und dieses Zusammenspiel ist es auch, was das aktuelle Album charakterisiert und sich wie ein roter Faden durch alle Stücke zieht. Neben ihrer Rolle als sensibel musizierende Pianistin überzeugt sie natürlich auch mit ihrer unverwechselbaren, wunderschönen Stimme als Sängerin.

Die Songs handeln, wie der Titel des Albums bereits verrät, vom Überleben. Auf eine einzigartige Weise schafft es diese Künstlerin, von Leid und Schmerz zu erzählen und trotzdem Zuversicht und Hoffnung zu schenken. In den ergreifenden Texten einer verletzten Seele und der Rhythmik, sowohl die der einzelnen Songs als auch in der Gesamtheit aller zehn Titel, stecken so viele stimmungsvolle Eindrücke, dass man sich als Hörer einfach einer Vergangenheit zuwenden kann, ohne gleich in tiefe Traurigkeit zu verfallen. Eine Selbsttherapie durch Konfrontation mit sich selbst. Das ist es, was dieses Album bewirken kann. Das ist es auch, was JOAN WASSER zu diesem Album veranlasst hat. Denn neben dem Tod ihres Freundes, dem 1997 tödlich verunglücktem Musiker Jeff Buckley, verarbeitet sie so auch den Tod ihrer krebskranken Pflegemutter. Für das letzte Stück, ‚To America‘, musste sie den langjährigen Freund und bedeutenden Musiker Rufus Wainwright als Gastsänger nicht lange bitten. Sanft und leise wird dieses Stück eingeleitet, um dann mit Blas- und Streichinstrumenten in einem schöpferischen Feuerwerk zu enden. Gefühlvoll und stilistisch einfach genial.

Ihre Musik scheint keine Grenzen zu kennen und so ist jedes ihrer Lieder eine Welt für sich. Die Kombination aus Text, Gesang und außergewöhnlichem Klavierspiel setzt gewiss außerordentlich hohe Maßstäbe an alles, was folgt.

JOAN AS POLICE WOMAN
To Survive
(PIAS/ Rough Trade)
VÖ: 06.06.2008

www.myspace.com/joanaspolicewoman
www.joanaspolicewoman.com

Autor: [EMAIL=anne.erichson@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Anne Erichson[/EMAIL]

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