Vor zwei Jahren gelang es JOHANNA WARREN mit eigener Instrumentierung komplizierteste Gedanken in ein spannendes Album zu verwandeln. Chaotic Good war ein Sprung nach vorn. Lessons For Mutants hat dieses gelernte Wissen im Hinterkopf, doch besinnt sich auch an frühere Zeiten. Unterstützung erhält sie erneut von CHRIS ST. HILAIRE (Drums, Bass). Weitere Mitspieler sind RAVEN BUSH (Geige), CHRIS JONES (Drums, Percussion) und TOM SANSBURY (Bass, Synthies).
Zu Beginn wird sich beschwingt in dem Americana-Stück „I’d Be Orange“ ins Getümmel geworfen. Der kühle Kontrast folgt mit dem klassischen Indierocker „Piscean Lover“. Die grollende Gitarre, die hier auf Warrens Stimme trifft erinnert an THE CRANBERRIES. Der Abstieg in die Einsamkeit am Piano kommt dann mit „Oaths“, das wieder arg an die Vorgänger-LP erinnert.
Johannas Lyrics sprengen weiterhin die Zeilen und so reitet sie nachdenkend durch die britische Landschaft („County Flair“). Das Leben ist schwer und sie musste lernen: „Freedom comes at a price, I can tell you from years of taking my own advice: Not many people can handle the truth.“ („Tooth For A Tooth“). Ihre Fans lieben diese Verschachtelung: „Now free of yesterday all my stories flicker and fade away into dust.“ („Lessons For Mutants“).
Schon seltsam, nicht einer dieser Titel hat das Format für heutige Rocksender, doch jeder einzelne gefällt ihren Hörern. Ein Rotationsalbum.
Johanna Warren
Lessons For Mutants
(Wax Nine/Carpark Records)
VÖ: 07.10.2022
