KAISER CHIEFS + NINE BLACK ALPS am 08.09.2005 im Postbahnhof

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Eine gute Portion Rock ’n‘ Roll als Soundtrack zur Sauna. Es war heiß, aber auch sehr unterhaltsam.



Die Zuschauerreihen des Fritzclubs sind noch etwas licht, als NINE BLACK ALPS die Bühne betreten. Zum einen liegt das daran, dass vor der Halle noch eine fünfzig Meter lange Schlange auf Einlass wartet, zum anderen am sehr bequemen und verglichen mit der Halle angenehm kühlen Sommergarten des Postbahnhofs.

Wer noch nicht vor der Bühne steht, verpasst eine in diesen Tagen noch seltene Zeitreise in die Neunziger. NINE BLACK ALPS wurden anlässlich ihrer EP auch in Deutschland veröffentlicht und ähnlich erfolgreich. Dadurch, dass der Hype sehr viel schneller von England nach Deutschland kam als die Veröffentlichung, kennen die meisten Besucher die Songs des gerade zwei Wochen alten Albums bereits auswendig. Keine große Leistung ist das jedoch bei ‚Na Na Na Na Naa‘ ihrem ersten Song des Abends. Die Leistung besteht hingegen darin, nicht unter die Füße anderer zu geraten, denn das Publikum geht jetzt, da es los geht, ab. Einen riesigen Anteil an der Stimmung hat Sänger RICKY WILSON, der sich hervorragend als Animateur macht. Bei ‚Every Day I Love You Less And Less‘ wirbelt er mit dem Mikrofon herum und wirft es in die Luft, bis es sich schließlich am Bühnenüberbau verfängt und er in der Position eines Boxansagers in das von der Decke hängende Mikro singen muss. Seinen ersten Ausflug ins Publikum wagt er bei ‚I Predict A Riot‘, lässt sich eine Weile umhertragen und singt zurück auf der Bühne locker weiter.



Ziemlich ulkig sieht währenddessen Gitarrist ANDREW WHITE aus, der seine Gitarre, wie einst George Harrison, so hoch hängen hat, dass man unter ihr seinen Gürtel sieht.
Die Ballade ‚You Can Have It All‘ nutzt RICKY WILSON, um Lisa, eine Besucherin aus der ersten Reihe, zu einem Tänzchen aufzufordern und schmiegt sich auch gleich unterwürfig an sie. Ein Lied später verschwindet er mit einem Zettel in der Hand im Bühnengraben – was darauf wohl stand?
Mit dem absoluten Indiediscokracher dieses Sommers, ‚Oh My God‘, warten die KAISER CHIEFS bis zum Schluss, lassen es dafür aber richtig krachen. Stagediving, die Zuschauer ins Mikrofon singen lassen und selbiges erneut am Bühnenüberbau baumeln lassen. Bei soviel Aktion auf der Bühne geht’s davor selbstverständlich nicht ruhiger zu.
Danach gibt es nach kurzer Verschnaufpause noch mal zwei Songs als Zugabe, bevor die schwitzenden Besucher fluchtartig ins Kühle türmen.
Ein schöner Abend mit zwei tollen Bands ist vorbei und die KAISER CHIEFS, das weiß man jetzt, sind live genauso zu empfehlen wie auf Platte.

www.kaiserchiefs.de
www.nineblackalps.net
www.postbahnhof.de

Autor: [EMAIL=alexander.eckstein@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexander Eckstein [/EMAIL]

Fotos © Universal-Music

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