KASHMIR am 11.11.2006 im Frannz

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Eine der besten Livebands in einem kleinen und familiären Club. Indierock-Herz, was willst du mehr?



© Søren Solkær Starbird

Es ist brechend voll in diesem für ein KASHMIR-Konzert recht beschaulichen Club. An der Abendkasse kann man noch ein paar Restkarten ergattern, wo die Käufer am Ende stehen sollen weiß man, sich umschauend, aber nicht.

Als Support haben die kennens- und hörenswerten POLARKREIS 18 aus Dresden leider sehr pünktlich gespielt und gingen dadurch den eher Unpünktlichen verloren.
Gegen halb zehn betreten die vier Dänen von KASHMIR die Bühne. Hinter ihnen leuchten in wechselnden Farben mehrere Leuchtdiodenmonitore, was ein sehr schönes Bild ergibt und wunderbar in den Frannz-Club passt.
Das Set beginnt mit ‚Surfing The Warm Industry‘ vom 2003er Album [i]Zitilites[/i], gefolgt von ihrer kommenden Singleauskopplung ‚Kalifornia‘. Das Publikum ist von der ersten Minute an voll dabei und die Band dankt es ihm. Kaum eine andere Band schafft es dieser Tage, so filigrane und zerbrechliche, gleichzeitig aber auch verdammt energiegeladene Songs zu schreiben wie KASHMIR es vormachen. Dass sie obendrein in der Lage sind, ihre Musik auf Bühnen perfekt klingen und wirken zu lassen, ist nicht neu und zeigt sich auch an diesem Abend im Frannz.

Den Großteil des Sets machen Songs der letzten beiden Alben aus – vom 1999er [i]The Good Life[/i] ist an diesem Abend leider nur ‚Make It Grand‘ zu hören. Das in Zwischenrufen geforderte ‚Graceland‘ bleibt genauso aus wie die von mir erhofften ‚Mom In Love, ‚Daddy In Space‘ und ‚Miss You‘. Dafür gibt’s aber eine Rarität zu hören: ‚Supergirl‘, ein älterer, aber bisher unveröffentlichter Song, ist der Band bei den Proben zur Deutschlandtour wieder in den Sinn gekommen und wird prompt gespielt. Mit ‚The Cynic‘, bei dem eigentlich DAVID BOWIE mitsingt, die Arbeit bei Konzerten aber meist an Sänger KASPER allein hängen bleibt, beenden KASHMIR den ersten Teil des Sets, um wenig später natürlich noch eine Zugabe zu spielen. In dieser gibt es noch ‚Petite Machine‘, ‚Rocket Brothers‘ und ‚She’s Made Of Chalk‘ zu hören. Für eine weitere Zugabe bleibt leider keine Zeit, weil die anschließende Party pünktlich beginnen soll. Da hilft auch beständiges Fordern nicht.

Wer nicht genug bekommen hat – und das kann man von dieser Band eigentlich nie – sollte sich einmal KASHMIRs Live-DVD [i]The Aftermath[/i] nebst zugehöriger CD zu Gemüte führen. Mir ist keine andere Aufnahme bekannt, die die Livequalitäten einer Band derart gut einfängt. Und diese sind, wie schon erwähnt, beachtlich.

www.kashmir.dk
www.polarkreis18.de
www.trinityconcerts.de

Autor: [EMAIL=alexander.eckstein@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Alexander Eckstein [/EMAIL]

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