Es ist eine der spannendsten, kreativ nachhaltigsten Koops des nun schon wieder gar nicht mehr so jungen Jahres. Inspiriert, getragen und getrieben von der isländischen Sängerin EMILÍANA TORRINI hat Frickel-Produzent ERIC SAN alias KID KOALA sein arriviertes Sound- und Song-Verständnis aufgebrochen und auf dem poetisch betitelten Music To Draw To: Satellite jenseits seiner verbuchten Sample-Technik eine stille Klangwelt geschaffen, in der die Aggregatszustände des klirrenden Frostes Montreals (wo die gemeinsame Arbeit stattfand) und der kerzenscheinflackernd warmen Stimme Torrinis aufeinandertreffen, ehe beides ineinander verschmilzt. Natürlich kann es dabei nur um Liebe und Gravitation gehen. San:
Emilíana told me about an article about a woman who had signed up on a one way mission to Mars and would leave her significant other behind forever. We spoke at length about how it might feel to leave your planet, and what it meant both literally and metaphorically. Many of those ideas grew to become a narrative theme for the album. It allowed us to create two characters with differing points of view through which we could write.
Dabei stammen die lyrischen Skizzen, die Torrini interpretiert und zu Melodien erhebt, aus der Feder Sans, für den Music To Draw To: Satellite somit neben dem musikalischen Weltensprung auch den ersten Versuch am geschriebenen Wort markiert und der so einen Trauerfall in der Familie zu verarbeiten suchte – ein emotionales Gewicht, an dem die 72 Minuten in jedem Moment tragen und für das sie letztlich Trost spenden. Dass man daran teilhaben und dabei doch fraglos seine eigenen Bezugspunkte zwischen Himmel und Erde finden kann, ist das große Geschenk dieses wunderbaren Albums.
KID KOALA FEATURING EMILÍANA TORRINI
Music To Draw To: Satellite
(Arts & Crafts / Rough Trade)
VÖ: 24.03.2017