Kina – Kinamood EP

Vor zwei Jahren begeisterte KINA die Netzgemeinde mit Lofipop hoher Qualität. Sein Album Things I Wanted To Tell You featurete jede Menge Gäste, die hier von Liebeskummer erzählten. Und genauso geht es auch auf der aktuellen EP weiter. Zwischenzeitlich sind noch weitere Tracks gestreut worden.

Nunja, wer keinen Emo-Trap oder zumindest langsamen Pop mag, wird sich hier langweilen. Zu gleichförmig sind diesmal die sechs Tracks geraten. Das ist erstaunlich, schließlich ist in jedem ein anderer Sänger zu hören. Wenn man böse wäre, könnte man sagen, dass in den letzten Jahren einige Musiker nichts anderes mehr gemacht haben, als leise ins Mikro zu hauchen. Sänger FINDING HOPE macht das in „Parachute“ bei langsamen Klicks und Gitarrenlicks zumindest wirklich gut. Kina gibt einen passabelen Nachwuchsscout ab. EMILIA ALI klingt bei „My Baby“ an der Ukulele sehr ähnlich wie ERICA BANZUELO beim THE FOUNDATIONS-Cover von „Build Me Up Buttercup“.

Jetzt muss aber Piano und verzerrte Stimme kommen, sonst wäre dies ja kein Album mit Affinität zum Lofi-HipHop, nicht wahr? Den Job übernimmt SARCASTIC SOUNDS („Only In The Night“), der ein Tabuthema der Tinder-Gesellschaft ausspricht: Nur in der Nacht will man zusammengehören, aber tagsüber nicht belästigt werden. Eine bleibt bei den sogenannten Freundschaften+ auf seinen Gefühlen sitzen.

„6 Ft Deep“ ist dagegen ein relativ gewöhnlicher Trappop mit GALVANIC. Der Trap-Part von Rapper SILENT CHILD wirkt hier ziemlich deplaziert. „Say U Don’t Love Me Anymore“ mit tickenden Beats und Frauengesang (BOYFIFTY) kratzt bereits am Trip Hop. KEHARD versucht zum Schluss in „I’ll Always Wait 4 U“ offenbar SHILOH DYNASTY zu kopieren.

Insgesamt also nichts wirklich Neues aus dem Hause Kina. Doch das wünschen sich die Hörer ja auch nicht.

 

Kina
Kinamood EP
(Selbstvertrieb)
VÖ: 14.10.22

www.kinabeats.com

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