Wenn der Eismann taut…
Verhalten ging es los. Zunächst mal warm werden, die ersten Nummern auch gern mal träger als nötig dahin tröpfeln lassen. Dabei war der Magnet Club an diesem feucht-kühlen Dezemberabend gut gefüllt und nach zwei Support-Acts auch schon ordentlich geheizt. Aber KRISTOFER ASTRÖM, begleitet von seiner Band THE RAINAWAYS, braucht wohl immer ein paar Songs, um in Schwung zu kommen. Was sicher nicht einfach ist, wenn doch ein gutes Drittel des Sets aus melancholischem Schweden-Country besteht (und später sogar noch eine kurze Psychedelik-Phase eingeschoben wird).
Aber als dann mit ‚Just A Little Insane‘ ein erster schwungvollerer Hit ins Rennen geworfen wird, mit ‚When Her Eyes Turn Blue‘ der aktuelle EP-Titeltrack rocken darf und mit ‚All Lovers Hell‘ ein All Time Favorite nachgelegt wird, taut der Skandinavier richtig auf. ASTRÖM erklärt unverblümt seine Liebe zu Berlin (warum er es noch nicht geschafft habe, hierher zu ziehen, wisse er selbst nicht so recht), scherzt über sein Talent fürs Skateboarden und ein verlorenes Eishockeymatch seines Lieblingsteams. Die Setlist ist derweil größtenteils vom aktuellen Album Sinkadus geprägt. Das ist in Ordnung, denn hat man sich da erstmal reingehört, wachsen die Songs stetig. Einzig ‚Conjure Me‘ vom Vorgänger Rainaway Town wird wirklich vermisst.
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Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]