[B]Schon jetzt ein potenzielles Album des Jahres: Leidenschaftliches Songwriting mit großen Melodien und ungemein viel Gefühl im wieder belebten Bandgewand. [/B]
Nach seinem akustischen Soloalbum [I]Loupita[/I] vom vergangenen Jahr präsentiert der schwedische Songwriter No.1 seinen in großartiges Songwriting verpackten Weltschmerz auf dem neuen Album wieder im altbewährten Bandgewand und setzt im Gegensatz zu seiner rauen Indierock-Band FIRESIDE auch diesmal wieder auf einen ungemein emotionalen Mix aus Folk, Blues und Rock.
Vorsichtiger Optimismus macht sich aber auch breit auf [I]So Much For Staying Alive [/I] und findet seine musikalische Entsprechung in einem ungewohnt lebhaften und irgendwie lebensbejahenden Bandsound. Im Gegensatz zu den größtenteils sehr intimen und verzweifelt anmutenden bisherigen Veröffentlichungen inszeniert der nachdenkliche Schwede den Aufbruch zu mehr Lebensfreude und einer positiveren Sichtweise der Dinge nun streckenweise mit einer gehörigen Portion Leidenschaft und dem Mut zum opulent vertonten großen Gefühl.
Gleich mit ‚Midnight Sun‘ wird der auf diesem Album größtenteils beschrittene Weg vorgezeichnet und KRISTOFER überrascht mit kräfiger, neuen Optimismus verströmender Stimme. Ein herrlich quirliges Gitarrenriff und dezente Keyboard-Klänge sorgen für frischen Wind, bevor mit dem wunderbar lässig-schwungvollen ‚The Good You Bring‘ sogar noch mehr Fahrt aufgenommen wird.
Natürlich ist auf dem neuen Album auch genügend Platz für die ruhigeren und nachdenklichen, sparsamer instrumentierten Songs mit gelegentlich auf dem Sprung zum fast Atonalen, zumindest sympathisch leicht neben der Spur liegenden Piano- und Gitarrensprengseln.
Wo die schwungvollen ‚The Wild‘, ‚The Black Dog‘ oder das fantastische ‚Man Of Steel‘ mit gleichermaßen kraftvollem Songwriting und wunderbar melancholischer Note begeistern, feiern die zerbrechlichen ‚The Burn‘ oder ‚Empty Hands‘ sowie das verstörerische abschließende ‚Telling Lies‘ nach wie vor auch den für ihn so charakteristischen Rückzug ins persönliche Jammertal, die im Gegensatz zu früher aber durchaus schon mal sowohl textlich als auch musikalisch einen vagen Optimismus verströmen.
Wenige Ausrutscher wie das mit Jahrmarkt-kompatiblem und käsigem Synthie verunstaltete ‚Until Tomorrow‘ verzeiht man KRISTOFER ÅSTRÖM angesichts dieser insgesamt großen, mit viel Gefühl und noch mehr Leidenschaft bestechenden Songwriter-Platte nur zu gerne.
Schon jetzt ein potenzielles Album des Jahres!
KRISTOFER ÅSTRÖM & HIDDEN TRUCK
[I]So Much For Staying Alive[/I]
(V2/ Rough Trade)
VÖ: 07.03.05
www.kristoferastrom.com
www.v2music.de
Autor: [EMAIL=thomas.stern@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]