LO FAT ORCHESTRA – Questions For Honey


Süß war gestern.



Zwei Jahre hat sich das LO FAT ORCHESTRA nun Zeit gelassen, um einen Nachfolger für ihren Erstling Canned Candies rauszubringen. Nun ist Questions For Honey da, und auch wenn man, zumindest im Titel, thematisch dem Süßkram treu bleibt, wird schnell klar: Hier ist der Gürtel um einiges enger geschnallt worden. Gänzlich vom Ernährungsplan gestrichen wurden die Gitarren, die auf dem Debüt immerhin noch sporadisch eingesetzt wurden. Jetzt wird die strenge Diät aus Drums-Bass-Orgel penibel eingehalten.

Vergeblich sucht man einen eingängigen Hit wie ‚Esta Noche‘ oder ‚Trailer Girl‘ und mag zunächst enttäuscht sein. Steht doch das LO FAT ORCHESTRA – paradox zum Bandnamen – für fette, gehaltvolle Kracher, die vehement dazu aufrufen, den Verstand auszuschalten und einfach mal so richtig auszurasten. Es gibt einige Songs, die an die Tanzflächenfüller des Vorgängers anknüpfen, ‚Style‘ zum Beispiel, schwer psychedelisch angehaucht, aber mit schweißtreibendem Spaßelement dabei. Nett anzuhören, aber etwas zu belanglos im direkten Vergleich mit ähnlichen Stücken des Erstlings. Spannend wird Questions For Honey, wenn eine andere Gangart eingeschaltet wird. ‚Lo Fat Pills‘, undankbar platziert in der Mitte des Albums, ist groovy, aber nicht überladen, reduziert und gleichzeitig hypnotisch. Dem darauf folgenden Titeltrack täte etwas von dieser Reduktion auch gut, trotzdem ist gerade hier die gewollt gelangweilte Stimme des Sängers Chrisi das Element, das dem Stück die nötige Nonchalance verleiht.

„Viele Leute haben mir gesagt das sich Questions erst mit der Zeit richtig entfaltet, anders als bei Canned Candies, auf welcher die Hits eher ersichtlich waren. Questions wird also nach mehrmaligem Hören besser“, so Bassist Stan im FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail