Geht es nach Regisseur BILL POHLAD, ist Love & Mercy mehr als nur ein Film über BRIAN WILSON – kreativer Kopf, Sänger, Songwriter und Produzent der BEACH BOYS. Inmitten der größten Hits soll ein Biopic über den Innovator, seinen Aufstieg und Abstieg in die Drogenwelt vor allem eine Antwort auf die Frage geben, welche Umstände zur Zerrüttung eines Menschen beitragen. Die Rolle des Wilson besetzt Pohlad mit PAUL DANO und JOHN CUSACK dabei zweimal und lässt den Zuschauer in einem Wechsel der Jahrzehnte zwischen der Gedankenwelt des jungen und des älteren Musikers hin- und herreisen.
Mit Dano in den 60ern gelingt es, die kreative Hochphase neben einsetzenden Psychosen und der Dauerkritik seines Umfelds, dem mehr an Hits als Experimenten gelegen ist, authentisch darzustellen. Cusack als gebeuteltes Genie der 80er schafft es nicht, emotionale Glaubwürdigkeit zu vermitteln, die in diesen Momenten alleine von ELIZABETH BANKS als spätere Ehefrau MELINDA LEDBETTER getragen wird. Widmet sich der Film dann dem Psycho-Spielchen des korrupten Therapeuten Eugene Landy (PAUL GIAMATTI), der Wilson immer mehr Pillen verabreicht, droht die Story in die Absurdität abzugleiten.
Mehr als diesen Thriller werden echte BEACH BOYS-Fans die detaillierten Nachempfindungen der einzelnen musikalischen Karrierestationen schätzen: den legendären Surfer Girl-Cover-Shoot von 1963, die Aufnahmen zum Erfolgsalbum Pet Sounds von 1966, bei denen Wilson bellenden Hunde, Pfeifen und Fahrradklingeln ins Studio verlangt, und die spontanen Entstehungen der Welthits „God Only Knows“ und „Good Vibrations“. Es sind diese Szenen, die den Zuschauer begeistert im Kinosessel wippen lassen. Am Ende steht so eines außer Frage: BRIAN WILSON ist und bleibt ein beispielloses Genie.