Other Too Pure Songs – Twilight EP

Ja, auch in Japan gibt es Indiepop – und was für welchen! Wer natürlich von der Over-the-top-Niedlichkeit solcher Produktionen Ausschlag kriegt, sollte ganz die Finger davon lassen. Für Zartfühlige, die Kawaiiness lieben, bis es schmerzt, sollten bei OTHER TOO PURE SONGS reinhören. Sängerin KASUMI HASEGAWA hat hier ihre alte Dreampop- und Shoegaze-Band PASTEL BLUE unter neuem Namen wieder zusammengebracht. Das sind also Kasumi (Gitarre), NICO FLASH (Gitarre) und TATSUO UMEMIYA (Drums).

Die erste EP umfasst drei Titel, in denen Hasegawa mit Mäuschen-Stimme zur hoch angeschlagenen E-Gitarre singt, manchmal mit männlicher Begleitung. Das klingt keinesweg nach J-Pop sondern nach Bands wie ANOTHER SUNNY DAY, BELLE AND SEBASTIAN, COMET GAIN, THE GO-BETWEENS, THE PASTELS oder THE SOFTIES.

Das zweiminütige „Sunday“ bringt mit Drums und beschwingtem Refrain Sommer-Vibes. Sehnsuchtsvoller werden die Lyrics bei „These Are The Days I Forgot To Write Down“. Hier sind sie klassische Mädchen-Tagebucheinträge.

Der Hammer ist dann „Sometimes Reach For The Stars“, das sich als böser, böser Ohrwurm herausstellt: Gitarre und selbstzerstörerische Liebesgedanken bilden einen Strudel, aus dem der Hörer kaum entflien kann. Der Schwarm wird hier zum verehrten Objekt, um das sich das lyrische Ich dreht. Das hat Potential.

 

Other Too Pure Songs
Twilight EP
(Fastcut Records)
VÖ: 18.10.15

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