Man Behind Tree | Release Party am Samstag im Antje Öklesund

Wann und wo findet die Record Releae Party statt?

Release Party ist am Samstag 5.12. im Antje Öklesund (Rigaer Straße, F’hain) mit Unterstützung unseres Labels Solaris Empire und der uns lieb gewordenen Bands, Djs und MCs Team Tyson, Mondo Fumatore, Mincer Ray, Gonzalo, Desmond Garcia One Man Band – Letzterer ist an der Slide-Gitarre, immer wenn er Zeit hat, auch Teil unserer Band.

Wie kamt ihr zu dem Albumtitel „Snoqualmie“? Gibt es eine besondere Verbindung zu Twin Peaks?

David Lynch ist Fan von uns. So kams, dass er uns fragte: Hey, wollt ihr vielleicht was zur neuen Staffel machen, mir PR-mäßig ein bisschen unter die Arme greifen? Die neue Staffel kommt ja nächstes Jahr. Er hat uns erzählt, dass seine Soap in diesem Rocky-Mountain-Kleinstädtchen spiele, in Snoqualmie. Das wussten wir natürlich schon, wir finden die Sendung ja nicht schlecht. Und so kam das eine zum anderen.

Wie findet ihr die Berline Musikszene?

Passt. Jetzt zu Weihnachten machen eine ganze Reihe vielversprechender Indie Bands ne gemeinsame Kassette mit Nikolaus-Songs: Farfara, Man Behind Tree, Milwalkie, Mincer Ray, Mother of the Unicorn, Scratch Pants, Seaside Stars, Skiing, Strand Child und als Nicht-Berliner guest starring: Kissing Party.

Wie habt ihr euch kennen gelernt? Wo kommt ihr ursprünglich her?

Wir würden gerne aus dem Weltall sagen. Aber ursprünglich sind wir ein Franzose, der uns im Antje Öklesund mal live gemischt hat und auf unserem Sound hängen blieb, ein Deutsch-Österreicher, dem es nach einem gemeinsamen Konzert in Hannover genauso erging und zwei Nordbayern, die sich im Weidener JUZ über die Musik kennen gelernt haben.

Habt ihr vorher auch in anderen Bands gespielt?

Schon einige, zum Teil tun wir’s immer noch. Aber diese Bands sind jetzt alle berühmt, nur Man Behind Tree dümpeln dahin.

Was macht ihr neben der Musik?

Du meinst außer essen, trinken, schlafen? Gute Frage. Es gab ne Zeit, da musste jeder von uns anschaffen gehen neben der Musik, mieseste Jobs annehmen für noch schlechtere Bezahlung. Wir waren Teil des Lumpenproletariats in einer Neoliberalismus-Ausbeutungswelt. Schlimme Zeiten, die jetzt gottseidank vorbei sind.

Gibt es etwas zu der Produktion des Albums zu berichten, was ihr bisher noch keinem erzählt habt, was aber spannend wäre, um es noch ein Stück besser zu verstehen?

Wir hatte diese Endorsement-Deals mit Paiste, Fender und Vox. Greg kannte da so einen Strippenzieher, der uns das oberamtliche Equipment hingestellt hätte, Verstärker, Gitarren, Mikros, alles vom Feinsten. Dafür hätten wir nur bei 4AD unterschreiben müssen. Wir haben das ne Weile wirklich ernsthaft erwogen. Letztlich war uns dann aber doch klar, dass wir Underground sind, also Real Indie. Man sollte seine Arbeiterklasse-Wurzeln ja nicht so einfach weghacken. Dann haben wir unseren ollen Kram wieder ausgepackt, die schlechten Mikros, die No-Name-Gitarren, den Proberaum zum Aufnahmeraum gemacht, und dank dem Tonstudio unseres Bassisten Sylvain haben wir ein Album zustande gebracht.

Schreibt ihr die Songs/Texte gemeinsam? Worum geht es in den Texten? Zum Beispiel bei „It might get better on Pills“ oder „Quit my Job“?

Jeder bringt Ideen mit und das wird dann musikalisch vermanscht. Manche Texte entstehen in unserer Lieblingskneipe Club49, Ohlauer Ecke Reiche, in Kreuzberg. „It might get better on pills“ handelt von Aufmunterungspillen, ohne die es manchmal nicht geht. „Quit my job“ von der Zeit, in der wir Teil des Lumpenproletariats waren in einer Neoliberalismus-Ausbeutungswelt. „Club 49“ beschreibt einen Abend in der Kneipe. In „Dead End California“ – der kommt aufs nächste Album, ist aber schon seit längerem Teil des Live-Programms – reden wir über unsere eigene stark US-beeinflusste Musik und unsere kulturellen Vorlieben, und dann auch über den US-Imperialismus und die Zerstörung der Welt.

Was sind eure Lieblingsbands, musikalischen Einflüsse? Aktuellen Lieblingsalben?

Da hat jeder von uns was anderes zu erzählen. Als aktuell kann man das aber nicht unbedingt bezeichnen, was wir (ausser vielleicht Greg) gerne hören. Sylvains Lieblinsbands sind This Heat, Yo La Tengo, Dirty Projectors, My Bloody Valentine, Ride, Boards of Canada und Slowdive. Hane mag besonders die Beach Boys (Surf’s up), Kissing Party (The Hate Album), Popsicle (Lacquer), The Cure (Kiss me Kiss me Kiss me) und auch sehr Big Star, Teenage Fanclub, The Pastels, BMX Bandits, High Llamas, Neil Young, Boo Radleys und Th‘ Harold Miners. Suttis Lieblingsalben: The Jesus and Mary Chain (Honey´s dead), Teenage Fanclub (Bandwagonesque), Happy Mondays (Pills´n´Thrills and Bellyaches), Smashing Pumpkins (Siamese Dream), God Machine (Scenes from the second storey), Red House Painters (Songs for a blue guitar) und Sun Kil Moon (Ghosts of the great highway). Greg: White Denim, Stapleton, Local Natives, Everything Everything, Zeus, Ben Kweller, Real Estate, Dodgy, Fountains of Wayne, The Drums, The Temples, Josh Rouse, Pavement, Teenage Fanclub, Red House Painters, Phoenix, Wanda, Metronomes, Metronomy, Höchste Eisenbahn, The Beatles.

Gibt es noch etwas, das ihr unseren Lesern gerne mitteilen würdet?

Wer unsere Platte kauft, kommt in den Himmel – und Zink und Vitamin C sind im Winter gar nicht zu unterschätzen!

Interview: Julia König

www.manbehindtree.de
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