Manchester Orchestra – Mean Everything To Nothing

Manchester Orchestra - Mean Everything To Nothing

Das MANCHESTER ORCHESTRA ist eine Band aus Atlanta – soviel in Sachen Witze. Zwar lässt sich auf ihrem zweiten Album Mean Everything To Nothing hin und wieder so etwas wie Galgenhumor ausmachen, aber der 22-jährige Sänger ANDY HULL wirkt nicht gerade, als wär ihm zum Lachen zu Mute. Seinen Indie Rock darf man gut und gerne als ein modernisiertes Grunge-Revival bezeichnen.

Vor vier Jahren formierte sich die Band, veröffentlichte auch in diesem Jahr EPs und die 2005er LP I’m Like A Virgin Losing A Child. Sie verfügt über zwei Gitarristen (HULL und ROBERT MCDOWELL), den Keyboarder CHRIS FREEMAN, Bassist JONATHAN CORLEY und Drummer JEREMIAH EDMOND. Die aktuelle Platte wurde von Joe Chiccarelli (THE SHINS, MY MORNING JACKET, THE RACONTEURS u.a.) in Nashville und Atlanta produziert.

Die Jungs geben selbst an, von Bands wie NIRVANA und WEEZER beeinflusst zu sein. Das drückt sich durchaus in der Musik aus, die aus der guten alten Zeit des Alternative der frühen 90er zu kommen scheint. Andererseits können Ähnlichkeiten zu MODEST MOUSE oder den WEAKERTHANS gesehen werden.

Das Album spaltet sich: Die erste Hälfte wird von einem sperrigen Rock mit mürben Gitarren und einem wenig glücklichen Sänger ausgefüllt, der sich verzweifelt über den Stand der persönlichen Dinge beschwert. Nachdem sich diese Hälfte mit dem Phänomen der „Teenage Angst“, also Wut, Angst und Scham beschäftigt, zeigt die Band auf der zweiten, dass sie auch tolle Melodien bereithält, mittels derer sie von der allmählichen Akzeptanz der Welt, so wie sie ist, erzählt.

Dieser Bruch ist sowohl innerhalb der Songs zu finden, wenn beispielsweise ‚Pride‘ mit leiser Akustik beginnt und mit noisigen Gitarren endet, als auch zwischen den Songs. Nachdem HULL zum ‚Shake It Out‘-Schluss „Break It Out!“ gebrüllt hat, tauchen sanfte Geräusche in der Single ‚I’ve Got Friends‘ auf, aber auch bei diesen Freunden kann HULL keine Geborgenheit finden. Das Titelstück geht hingegen als echte Hymne zum Abfeiern und Tanzen durch. Also auch Gitarrenpop ist bei den Herren möglich.

In ‚The Only One‘ stellt sich HULL als waschechter „son of a pastor“ vor, der seinen Vater einen Bastard nennt. Mit Mean Everything To Nothing haben er und seine Jungs den Grunge wieder ausgegraben und blitzblank geputzt.

MANCHESTER ORCHESTRA am 13.11.09 live in Berlin/ Rosi’s

MANCHESTER ORCHESTRA
Everything To Nothing
(Sony Music)
VÖ: 18.09.2009

www.themanchesterorchestra.com
www.myspace.com/manchesterorchestra

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