Der gezähmte Rocker.
MARCEESE wird wohl älter und dadurch ruhiger. Oder wie ist es sonst zu deuten, das Soloalbum unseres ehemaligen BiB-Schreiber-Kollegen? (Für die Spätgeborenen: Popmonitor war mal Bands-in-Berlin.com aka b-i-b.de.) In der Berliner Szene hat er sich bislang vorzugsweise in lärmender Art und Weise in der Space- und Stoner Rock-Ecke bewegt. Blood For Blood ist nun aber die prototypische Singer/Songwriter-Scheibe geworden.
Zehn Songs plus Hidden Track sind darauf zu finden, wobei der etwas weinerlich geratene Opener ‚How You Gonna Waste It?‘ vielleicht nicht der optimale Auftakt ist. Danach aber begibt sich MARCEESE mit ‚Dissident‘ Arrangement-technisch auf die Spuren des späten Johnny Cash, hat zwischendrin gern mal Neil Young’sche Momente zu bieten und ist eigentlich immer dann am besten, wenn seine Stimme rau, leicht verzweifelt und irgendwie nach Gomez klingt. Etwa in ‚Burn In Hell‘, kurz vor Schluss platziert, laut Erschaffer „kein Liebeslied und trotzdem für ein Mädchen“ und vielleicht das Highlight der Platte, weil wunderbar lässig rübergebracht.
MARCEESE
Blood For Blood
(Eigenproduktion)
VÖ: 18.04.2009
www.rock73.de
www.myspace.com/marceese
Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]