Heute erscheint Madawaska Valley, das Debüt der deutsch-spanischen Sängerin MARLA. Exklusiv für Popmonitor hat sie die neun Songs kommentiert…
IN THE WIND
Meine erste große Liebe und ich trennten uns im Frieden, da wir zu verschiedene Lebensstile pflegten und er dann für ein halbes Jahr nach Kambodscha ging. Trotzdem waren die Gefühle noch sehr präsent. Wir wussten jedoch von Anfang an, dass sein strenger Glaube an Gott, die Fernbeziehung und seine komplette Abstinenz jeglicher Rauschmittel nicht mit meinen Lebensansichten harmonieren würden und es nur eine Frage der Zeit war. Also verabschiedeten wir uns schmerzerfüllt voneinander, „but it’s ok, cause our love is in the wind.“
REMEMBER
Dieser Song spiegelt meine Erinnerungen an unsere schönen gemeinsamen Zeiten wieder. Im Refrain frage ich ihn, ob ihm bewusst ist, dass wir eine Vergangenheit teilen, wobei ich davon ablenke mich selber wachzurütteln und zu realisieren: Was war, ist vorbei.
THULANI
Der Song entstand, als wir noch immer zusammen waren, es aber durch seinen Auslandsbesuch bereits schwierig wurde. In ihm ringe ich mit mir selbst, in dem ich die Komplexität unserer Beziehung in Frage stelle, mich aber trotzdem an dem warmen Gefühl unserer Liebe festhalte, obwohl mir bewusst ist, dass wir uns gegenseitig runterziehen anstatt unseren Träumen nachzugehen.
VILLAGE LIFE
Bei einem Besuch meiner Großeltern im Dorf „Bargen“ in dem ich zwei Jahre lebte, ging ich mit meiner Gitarre zum Grab meines kürzlich verstorbenen Großonkels. Ich spielte vor mich hin und begann zu ihm zu sprechen. Der Song schrieb sich von alleine. Er handelt von meinem selbstlosen Großonkel und dem friedlichen Leben auf dem Dorf.
KILKENNY
Auf der ersten Tour mit David Celia haben wir in Irland einen Halt bei Freunden in Kilkenny gemacht. Dort haben wir den lieben langen Tag lang mit Kuhglocken und Hundegebelle musiziert. Dort entstand das Stück, welches unser Gefühl von Zufriedenheit und Freiheit zu dieser Zeit and diesem Ort auf dem Land beschrieb.
DESOLACIÓN
Diesen Song schrieb ich in Spanien. Er handelt von meinen gemischten Gefühle über die Trennung von meinem Freund. Mein Kopf hat bereits akzeptiert, dass es die richtige Entscheidung war auseisender zu gehen, während sich ein doch unangenehmes Gefühl von Schmerz in mir ausbreitete.
MARAIS
Oh Marais! Diesen Song schrieb ich letztes Jahr, als ich ziellos und einsam im pittoresken Marais, Paris umherschlenderte. Weil meine Freundin tagsüber auf der Fashion Week lief, verbrachte ich meine Tage mit meiner Gitarre und Whiskey. Drei Tage war das Grab von Jim Morrison auf dem Père Lachaise mein erstes Ziel, welchen ich jedes mal aus Neue mit anderen Leuten verließ, mit denen ich Museen besuchte, Ateliers abklapperte und völlig neue Erfahrungen machte um mich von meinen Zukunftsängsten abzulenken. Der Song entstand am Grab von Jim und füllte sich über die Woche mit den richtigen Worten.
AHIGA
Ahiga ist ein indianischer Männername aus dem Stamm Navajo und bedeutet „er kämpft“. Das Lied schrieb ich zu einer Zeit, als mir mein kleiner Bruder die Nerven raubte und es auf Grund seiner Leistungen in der Familie ungewöhnlich oft zu unangenehmen und lauteren Situationen kam. Es trafen zu der Zeit viele Briefe mit schlechten Nachrichten ein, was dazu führte, dass meine Eltern traurig und ausgelaugt waren, was mir zu schaffen machte. Trotz seiner Faulheit, wusste ich, er hat es nicht einfach und kämpft.
SIRENITA
Als Halbspanierin vermisse ich in Deutschland das Meer schon sehr. Ich sehne mich das ganze Jahr, darin zu schwimmen und mich mit geschlossenen Augen von den Wellen treiben zu lassen und dem dumpfen Ton des Nichts zu lauschen. Seit ich klein bin liebe ich Meerjungfrauen. Ein kleiner Teil von mir hofft noch immer, dass sie irgendwo da draußen sind und in Frieden leben. In diesem Song ruft eine Meerjungfrau aus der Ferne und nähert sich einer Klippe, auf der sie in die Leere singt und wieder davon schwimmt. Simpel, aber befriedigend für meine Fantasie.
MARLA
Madawaska Valley
(Melting Pot Music / Groove Attack)
VÖ: 08.04.2016