MASONNE – Ten Fake Id’s

Unglaublich tighter – und großartiger – Indierock von den Nachfolgern einer Berliner Underground-Institution…

Nach über zehn Jahren als Berliner Underground-Institution DAS ZUCKENDE VAKUUM inklusive obligatorischer bzw. unvermeidlicher Besetzungswechsel, diverser Eigenveröffentlichungen und unzähliger Live-Gigs sowie einem hehren und konsequent verfolgten Autonomieanspruch im Haifischbecken Musikindustrie unternimmt die Band um Sängerin und Gitarristin TONIA REEH (das bis heute einzig konstante Mitglied) nun unter neuem Namen MASONNE nochmal einen Neuanfang auf Sinnbus Records plus Vertrieb, um dem Debütalbum Ten Fake Id’s die größtmögliche Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.

Mit dem großartigen Berliner Label Sinnbus Records im Rücken dürften sich etwaige Zugeständnisse allerdings auch in absolut indiekompatiblen und mit den Bandidealen vereinbaren Grenzen halten.
Bereits mit dem großartigen Opener ‚Carpet Red‘, dem vielleicht stärksten Song des Albums, zeigen MASONNE, dass sie – sicher auch infolge des vollzogenen Neustarts – vor Energie und Enthusiasmus nur so strotzen, da wird jeder Ton zelebriert, jede Idee voller Begeisterung in die Welt hinausgepustet und die unbändige Power ihrer Live-Auftritte adäquat auf Tonträger gebannt.

Musikalisch im klassischen, gleichermaßen arty-sperrigen und gelegentlich melodiösen 90er-Indierock zwischen SONIC YOUTH, MOTORPSYCHO oder SHELLAC beheimatet, kombinieren MASONNE mit fast schon beängstigender Leichtigkeit tighte Rhythmen mit pulsierenden Bassläufen und aufregenden Gitarren, die den einzelnen Ton ebenso hochleben lassen wie die straighten, verdichteten Akkorde. Dabei spielen MASONNE gekonnt oft und gerne mit der Andeutung einer Melodie sowie mit noisigen Ausbrüchen an der Grenze zur Disharmonie, um im folgenden Moment bzw. Song der Ruhe nach dem Sturm mit gefühlvoll gezupften Guitar-Picks auf stoisch groovendem Rhythmus-Fundament Ausdruck zu verleihen.

Die Musik scheint im Übrigen wie für Frontfrau TONIA gemacht, sie korrespondiert nahezu perfekt mit ihrer großartigen Stimme, die zwischen sinnlichem Geflüster, heftigem Schreien und verzerrter Coolness changiert und wahlweise an KIM GORDON oder PJ HARVEY erinnert.
Ten Fake Id’s überzeugt insgesamt mit einem unwiderstehlich tighten Indierock zwischen Lärm und Gefühl, der über die gesamte Spielzeit durch einen durchgängig treibenden Flow besticht und mit ‚Carpet Red‘, ‚Shaolin‘ oder ‚Liberty‘ neben den vertrackteren Stücken auch einige veritable, aus einer ansonsten ziemlich organischen Masse hervorstechende, relativ eingängige Songperlen aufbietet.


MASONNE
Ten Fake Id’s
(Sinnbus/ Alive)
veröffentlicht

http://www.masonne.de
http://www.sinnbus.de

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