MATT AND KIM – Sidewalks


Oh, mein Gott, wir sind so fröhlich!



„Yeaaaah!“ Es dauert nicht mal 30 Sekunden und schon ist es passiert. Kaum kann man sich noch konzentrieren vor lauter Freude, die da auf einmal durch einen durchströmt. 1. Weil MATT AND KIM ja überhaupt schon von vornherein die fröhlichste, netteste, sympathischste Band der Welt ist (Beweismittel sind bei youtube in Form von Interviews zu finden.), 2. Weil gerade jetzt ihr neues Album erscheint und 3. selbiges gleich mit diesem Fenster-runter-Hand-aus-dem-Fenster-bounce-Sound aufwartet. Perfekt. MATT AND KIM, da sind’se wieder! Und wie fröhlich sie sind. Es fängt fröhlich an und geht fröhlich weiter. Das Ende, das ist erst mal fröhlich, und die Mitte: Fröhlich!

Passenderweise heißt der Opener dann auch gleich ‚Block after Block‘, und man sieht sich schon im Auto die Straßen entlang fahren und bei offenem Fenster lauthals mitsingen. Das ist in gewisser Weise kein Wunder, hat die Band doch selbst auf die Frage hin, was sie sich denn wünsche, dass ihre Hörer bei ihrer Musik täten, genau das geantwortet: „Having fun. Singing and bouncing in their cars.“ Dann muss man den entsprechenden Sound eben auch produzieren.

Mit 35 Minuten Spielzeit hat Sidewalks genau wie seine Vorgänger, eine angenehme Länge. Die zweiköpfige Band hat zehn hübsche kleine Indie-Pop-Songs geschaffen, die noch etwas mehr Matt und etwas weniger Kim bieten als noch das vorherige Album, das fällt aber kaum auf vor lauter Synthie-Keyboard. Viel mehr Instrumente gibt es wie gewohnt auch nicht. Keyboard und Schlagzeug, mehr Instrumente können zwei Menschen live ja auch gar nicht spielen. Na ja, vielleicht ab und zu ein bisschen Cowbell. Aber dann ist auch wieder gut.

MATT AND KIM, auf deren Postadressen im wirklichen Leben Matt Johnson und Kim Schifino steht und die im übrigen auch noch ein Paar sind, haben sich für ihr neues Werk Produzent Ben Allen ins Boot geholt, der einigen durch seine Arbeit mit Animal Collective und Gnarls Barkley bekannt sein dürfte. Ob es daran liegt, dass manch ein Lied an diesen Charthit ‚Replay‘ („Shawty’s like a melody in my head..“, der.) erinnert und hier mal ein verkapptes Green Day-Intro zu hören, da dann doch noch eine gezupfte Geige und ein Bläserpaar (die letzendlich wahrscheinlich auch nur Keyboardtasten sind, aber hey.) zu finden sind?

Man kann und muss sich auch gar nicht lange über Sidewalks auslassen. Stilistisch ist es dicht am 2009er Album Grand und wie dieses ist es eben auch furchtbar fröhlich. Da kann man die Hände gar nicht stillhalten vor lauter Mitklatschwillen.

„Open all your windows, cut off your sleeves, and stand up on some furniture… THEN put this album on.“, ist die bandeigene Ansage zu Sidewalks. Während ‚Ice Melts‘, das letzte Lied der Platte, ausklingt, ist das Urteil gefällt: Winter, komm doch! Wir haben jetzt keine Angst mehr. Nicht mit dieser fröhlichen Platte. Meine Güte, ist die fröhlich!

MATT AND KIM
Sidewalks
(One Label)
VÖ: 02.11.10

http://mattandkimmusic.com
http://www.myspace.com/mattandkim

Autor: [EMAIL=melanie.gollin@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Melanie Gollin[/EMAIL]

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