MATT SHARP – Matt Sharp

Sinnlich und instrumental bescheiden, präsentiert MATT SHARP seinen Solo-Erstling. Wer nun an WEEZERs ‚Buddy Holly‘ denkt, liegt falsch. Post-Indie-Power-Pop-Melancholie…

MATT SHARP ist nicht gerade ein Unbekannter in der Musikwelt. Als Gründungsmitglied und Bassist stand er bis 1998 mit WEEZER auf der Bühne. Schon seit 1995 nimmt er seine Rolle als Frontman von THE RENTALS ernst. Doch scheinbar füllt ihn das noch nicht genug aus und so wandelt er nun auf Solopfaden.
MATT SHARP sonderte sich ab, floh in ein kleines Nest in Tennessee und produzierte mit Hilfe von dem Gitarristen GREG BROWN (Ex-CAKE) sein Debut, dass er schlicht, aber persönlich Matt Sharp nennt.

Ein ruhiges und schwermütiges Werk. Fast ausschließlich wurde auf dem Album mit MATTs Stimme, einer Akustikgitarre und einem Klavier gearbeitet. Die Stimmung des Longplayers ist fortwährend traurig, bedrückt und mutlos. Alle 13 Tracks, die in geballte 70 Minuten gefasst sind, sollte man sich nicht auf einen Schlag geben; danach verzweifelt man!

Es fehlt die Abwechslung. Da hilft es auch nicht, dass bei ‚Hey, What You Gonna Do‘ die Percussions kurzzeitig für ein wenig Auflockerung sorgen. Sinnlich, nachdenklich, schmerzerfüllt erzählt MATT SHARP was ihm auf der Seele liegt. Und da hat sich mit den Jahren allem Anschein nach viel angesammelt.

Doch der Gesamteindruck verfälscht den Wert der einzelnen Songs. So schwebt im Opener ‚All Those Dreams‘ MATT SHARPs Stimme durch den Raum die, die wirklich ernst zunehmende Frage stellt, ob Träume tatsächlich glücklich machen. In ‚Goodbye West Coast‘ verabschiedet er sich vom Trubel und Schein der amerikanischen Westküsten-Metropole. Dieser Song wirkt klarer und stärker als der Rest des Albums.
Mit ‚Some Days‘ endet MATT SHARPs beeindruckendes, aber doch mühevolles Album. Seine klagende Stimme wird nur von einem Piano begleitet.

MATT SHARPs Debut verdient Aufmerksamkeit. Doch muss man erst lernen, sich mit diesem elegischen Akustikalbum auseinander zusetzen, bevor man es genießen kann.

MATT SHARP
Matt Sharp
(Pias/ Rough Trade)
veröffentlicht

http://www.mattsharp.net

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