McLUSKY + MOUDY LEMON live am 11.05.2004 im Magnet

Seit 2002 warte ich verzweifelt darauf, McLUSKY einmal live zu sehen. An diesem Abend sollte es endlich soweit sein, was aus diversen Gründen aber nicht so spektakulär aussfiel, wie ich erhofft hatte.

Diese Gründe hatten aber meist nicht viel mit der Qualität der beiden anwesenden und wunderbar rockenden Bands zu tun. Erstens ich bin kein großer Fan vom Magnet, denn wenn eine Band spielt, die sich schon einer entsprechenden Fanbase rühmen kann, das Ding gleich so proppe voll wird, dass das mit dem Sehen immer zum relativen Kampf ausartet (und ich bin 1.95m und will eigentlich gar nicht wissen, wie’s da den anderen geht – vor allem den armen Kindern hinter mir) … aber hey, that’s Rock and Roll!
Sprach es, tat es und wurde von MOUDY LEMON in aller bester 70s Straight Rock-DATSUNS-Manier zelebriert. Wobei der Sänger, welcher auch gut und gerne das Lichtdouble von the beautiful BRANDON BOYD (Vorsänger bei INCUBUS: Anm. d. Red.) hätte sein können und der fabelhafte Drummer eine ganz wunderbare Symbiose eingingen. Schätze, von den Jungs wird man noch hören!

Zu McLUSKY:
Zwei weitere Gründe meiner eingeschränkten Auffassungsgabe an diesem Abend war erstens, dass ich noch unter dem Einfluss des FANTOMAS-Konzertes vom Vortag stand und zweitens meine Möchtegernfreundin im Schlepptau hatte… Sehr schlechte Voraussetzungen, um sich entspannt an ein lang ersehntes Konzert zu wagen.
Wie erwartet und völlig zu Recht starteten die Waliser ihr Set mit ‚Lightsabre, Cocksucking Blues‘ was von vorneherein gleich das Eis aller Anweseden brechen ließ, was bei der Hitze im Magnet auch nicht so schwer war. Danach dann gleich ein paar neue Stücke wie ‚Without MSG I Am Nothing‘ (übrigens „MSG“ heißt nicht Message sondern ist ein Essenszusatz in chinesischen Gerichten, der angeblich dick macht), die sich live aber nicht anmerken ließen, dass diese auf CD gebannt schwerer im Magen liegen sollten als die von Do Dallas.

Auch wenn’s McLUSKY nicht gerne hören, auch live kann ich ihnen den Vergleich mit den PIXIES und ihrer, in diesem Fall dann doch unnachahmlichen „Leck mich am Arsch-Attitüde“, nicht ersparen. Was aber in diesem Fall nur Gutes bedeutete.
Leider gingen die Aussagen der einzelnen Songs ein wenig in der PA unter, so dass nur der „Die HardFan“ wusste, welcher Kontext gerade besungen wurde. Doch selbst die waren zeitweise verwirrt, was ganz gut am Beispiel der jungen Dame hinter mir zu beschreiben ist, welche regelmäßig Songs forderte, die schon gespielt worden waren. Einer davon war ‚To Hell With Good Intensions‘, und wie der Name des Songs schon sagt, danach konnten McLUSKY nicht mehr viel falsch machen und führten teilweise sogar vom Gitarristen gesungen (ich wusste gar nicht, das der große Bruder von THOM YORKE bei McLUSKY die Gitarre schwingt) die neuen Songs ein.
Bestes Beispiel ‚KKKitchens, What Were You Thinking?‘, welches gleichzeitig die Frage stellte, was am neuen Album so schwer zu schlucken sein soll. Mit ‚Whoyouknow‘ war dann auch Schluss im Hauptteil, um bei der Zugabe mit ‚Whiteliberalonwhiteliberalaction‘ allen potenziellen Jungliberalen im Publikum das Gefühl zu vermitteln, dass selbst ihr Guido Westerwelle ein Held sein kann… „Fuck you … cause everyone’s a hero“

Es war im Endeffekt nicht ganz so grandios, wie ich’s mir erhofft hatte. Ich bin aber trotz aller Ablenkungen überzeugt, einen durchaus guten Gig der walisischen Wunderkinder gesehen zu haben… … welches mir Ablenkungsfaktor Nr.1 aus unbefangener Sicht heraus beim anschließenden Kaffee bestätigte.

http://www.mclusky.net

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