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Die dreizehnte Auflage des genreoffenen Festivals ist bereits ausverkauft.
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Zum dreizehnten Mal heißt es Mitte Juli wieder: MELT! Das Konzept dieses Festivals – die Verbindung höchst unterschiedlicher musikalischer Stilrichtungen bei einem Festival – hat sich ganz klar durchgesetzt, was neben der Popularität des MELT! (immerhin knapp einen Monat vorher bereits ausverkauft) auch an vielen anderen, sich mittlerweile ähnlich breit aufstellenden Festivals in ganz Europa zeigt. Eines hat das MELT! aber, was ihm bei aller Anstrengung keiner nachmachen kann: Eine absolut faszinierende und zu genau dieser musikalischen Symbiose stimmige Location.
Inmitten eines zu Freiluftmuseum und Veranstaltungsort umfunktionierten ehemaligen Tagebaus, zwischen riesigen, von Lichtkünstlern eigens für das Festival in Szene gesetzten Baggern, tanzen 20.000 Menschen aus der ganzen Welt drei Tage und Nächte am Stück. Headliner im diesjährigen Lineup sind zweifellos MASSIVE ATTACK, die, live stets sehr imposant, ihr Anfang des Jahres erschienenes Album Heligoland und sicher auch einige Klassiker Marke ‚Unfinished Sympathy‘ oder ‚Teardrop‘ zum Besten geben werden.
Für vertrackte elektronische Samplegebilde werden vor allen Dingen der britische Soundtüftler FOUR TET und sein etwas Hip-Hop-lastigerer amerikanischer Kollege DJ SHADOW sorgen. Beide Auftritte seien einem jeden wärmstens empfohlen.
Ein Programmpunkt der zu überraschen verspricht, ist sicherlich der Auftritt von CHRIS CUNNINGHAM, den man ja eher als Videokünstler und Regisseur von Musikvideos kennt. Beim MELT! wird er als DJ und VJ in Personalunion zu erleben sein und da gibt‘s bestimmt keine grünen Wiesen zur Akustikgitarre. Eine etwas genauere Vorstellung dessen, was da kommt, hat man bei TOCOTRONIC, deren zwei ausverkaufte Berlinkonzerte vor einigen Wochen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Zum zweiten Mal gastiert DENDEMANN beim MELT! Festival und wird mit seiner Rock-Rap-Symbiose Ferropolis sicher genauso rocken, wie es ihm schon im Astra gelungen ist.
Eine der Überfliegerbands des vergangenen Jahres waren THE XX aus London, die genauso wie die schon 15 Jahre länger aktiven GOLDFRAPP beim MELT! zu Gast sein werden. BLOC PARTY-Sänger KELE sowie sein SIGUR RÓS-Pendant JÓNSI sind zurzeit jeweils auf Solopfaden unterwegs. Wie sie sich schlagen werden kann ebenso wie der MELT!-Dauerbrenner ERLEND ØYE, der diesmal in seiner ursprünglichen Rolle als eine Hälfte des Quiet-is-the-New-Loud-Duos KINGS OF CONVENIENCE dabei ist, bestaunt werden.
Aus der elektronischen Sicht der Synthesizer und Drummachines braucht sich das Lineup aber auch nicht zu verstecken. Zu den üblichen Verdächtigen, wie TIGA, ELLEN ALLIEN, OLIVER KOLETZKI, MONIKA KRUSE und TIEFSCHWARZ, die fast Dauergäste des MELT! Festivals sind, gesellen sich die Kölner Kompakt-Jungs, SASCHA FUNKE und TOBIAS THOMAS. Neben diesen Größen, die schon seit den neunziger Jahren für Tanzwut in den großen Klubs der Welt sorgen, drängt eine neuere Generation mit knarzigem Elektro-House an die DJ-Pults und auf die Bühnen. SIMIAN MOBILE DISCO, FRITTENBUDE, EGOTRONIC oder SINDEN sind einige der Vertreter des Nu-Raves und sorgen für Muskelkater in den Beinen auch bei denen, die sich sonst eher dem Indierock zugehörig fühlen.
Auch alle Berliner Clubsüchtigen dürfen beruhigt sein und müssen nicht befürchten, ein Wochenende lang auf die Musik aus ihren heimischen Institutionen á la Berghain und Watergate verzichten zu müssen. Dafür sorgen eine Schar von Resident-DJs aus Berlin. Wer nicht nur zu harten, minimalistischen Beats in den Sonnenaufgang tanzen möchte, der darf auf gar keinen Fall MODERAT und MODESELEKTOR verpassen. Sie sind ein Garant für eine grandiose Musik -und Klangkonstruktion, bei denen das ganze Live-Set in sich stimmig ist und einen neuen elektronischen Klangraum öffnet.
Das komplette Lineup sowie die genaue Running Order gibt‘s www.meltfestival.de
www.ferropolis-online.de
Autoren: [EMAIL=alexander.eckstein@popmonitor.de?Subject=MELT! 2010]Alexander Eckstein[/EMAIL] und [EMAIL=stefan.fischer@popmonitor.de?Subject=MELT! 2010]Jan-Stefan Fischer[/EMAIL]