Live:
MODECENTER (AT)
— Indie/Post-Punk —
+ Special Guests:
JaaRi
Samstag 14.09.2024
Einlass: 19.00 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr
Tickets im Vorverkauf via rausgegangen.de (Online-Ticket)
LARK Berlin (ehemals Marie-Antoinette)
— Holzmarktstraße 15-18, S-Bahnbogen 47, Ecke Holzmarktstraße / Michaelkirchbrücke – hinter dem BVG-Gebäude, S/U-Bhf. Jannowitzbrücke —
MODECENTER legen mit dem neuen Album „Altes Glück“ ein dichtgewobenes, acht Lieder umfassendes eindrucksvolles musikalisches Statement vor. Kantig, „hart“ und einnehmend zugleich, in einem post-punkigen, un-rockistisch rockenden, ass-kickendem Sinn. Mit Hits wie „Endurance Eurodance“ und sieben anderen lohnt der Besuch beim Vierer-mit-Gitarren MODECENTER auch ganz ohne Textilien-Erwerb.
„Ich hab´ die Zeit, sing die Lieder dieser Nacht bis sie widerhallen wir sind bereit lass sie kommen, lass sie kommen, schau wie sie fallen“, („Salto“). Es ist ein neues, kein altes Glück, dass dieses 8-Song-Album der in Wien verorteten Band MODECENTER so ist, wie es ist und genauso daherkommt, wie es daherkommt.
MODECENTER sind dabei, wie seit ihren Anfängen, ein Quartett. 2019 veröffentlichten sie ein erstes Tape, es folgten das gleichnamige Album (2021, Numavi Records) und das Mini-Album „Peace“ (2022, Rock Is Hell Records). Und sie spielten Konzerte! Wie das Bands eben so tun, außer es ist Pandemie, während derer und danach der ganzen Welt eigentlich nur mehr schwindlig im Schädel ist und alles in einer solchen Stupidität aus dem Ruder läuft, dass es einem schon eine perverse Errungenschaft erscheint, wenn a-landführende Spitzen-Politiker zweifelsohne dümmer sind als der Durchschnitt der Bevölkerung – die Intelligenz verteilt sich nach unten um, die Kohle geht nach oben, aber wer will schon immer dem money followen?
„Schneller Rat ist gut erteilt ich teile dich und mich in zwei ich hab keine Geduld ich hatte nie Geduld ich empfinde keine Schuld mehr“ singt David Bauer, der auch Gitarre spielt in „Endurance Eurodance“, einem ersten Schlüssel-Stück des Albums, oder dem ersten Song desselben, der formerly als „Single“ verhandelt worden wäre. Am Schlagzeug wie gehabt Hannes Gruber, am Bass Arthur Darnhofer-Demàr, eine weitere Gitarre ist in den kundigen Händen von Matea.
Das so seit seinen Anfängen personell leicht veränderte Modecenter ist dabei, mit Verlaub, als Band tight as fuck. Bewahrt zum einen die Kontinuität, die Menschen ob ihrer postpunkig/post(hard)core-igen musikalischen Verdichtungs-Energie bei ihrem umjubelten (doch!) Auftauchen freudig mit lachender Faust jauchzen ließ, ein Sound, ein Stil, karg, aber reich, und bewegt sich zugleich in den acht neuen Stücken weiter, wohin auch immer. Der Sound von „Altes Glück“, mit Werner Thenmayer im Elephant West Studio erarbeitet, ist dabei einfach eine Wucht, so muss und so soll so etwas!
Ein Album so nennen, wie dieses Album heißt und dann „New Desire“ als Opener setzen, lässt darauf schließen, dass sich Modecenter schon etwas denken. Die Lyrics, Englisch und Deutsch, mit mehr zitier/tätowier-würdigen Sätzen und un-geschissenen Gedanken als im durchschnittlichen heimischen Roman-Debüt oder Kabarett-Programm, erhärten diese These.
Der von seiner eigenen Meinung so eingenommene zeitgenössische Erklärbär ist aber kein Lieblingstier der Menschen von Modecenter, im krassen Gegenteil, solche Viecherln kommen ihnen nicht in den Proberaum, ins Studio oder gar auf die Bühne. Mit ihrer Musik nichts explizit zu „wollen“ macht diese so stark, treffend, erschütternd, (und ja, auch zart, die wirklich geile Power-Rock-Ballade V. 2024 ist immer näher, als wir zu denken wagen), dass einem ob der qualitativen Dichte von „Altes Glück“ einmal noch der Musikschreib-Klassiker von „all killer no filler“ aus den Tippfingern muss. So schlüssig sind zu den schon genannten Liedern „Dreck“, „Kalter Rauch“, „Zwischen den Zeilen“, „Tremor“ und „The Days“ als Ganzes, so viel geben diese Lieder jeweils für sich her und ab.
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Wave-Noise-Postrock von 3 Typen aus Berlin, die seit 2016 das Tageslicht scheuen und nur selten auftreten. Ursprünglich nannten sie sich „day job dilemma“. Wie passend. Wenn Sie live spielen, dann nur ausgewählte Orte. So sind es schon Mal Flöße, Dixie-Klos, Gärten, U-Bahnhöfe, Wiesen, Clubs, Turnhallen oder schottische Bars. Genau da ballern JaaRi ihre Songs mal auf Englisch, Deutsch, Hindi raus oder schreiben live direkt einen Song. Man weiß nie, woran man ist, und doch flirren die destruktiven Melodien noch am nächsten Tag im Ohr.
In jedem Fall finden sich verspielte Gitarren, kaputte Drums, hymnenhafte Hooks, Gesang und Gesangsfetzen von den 3 Typen, die keine Dekonstruktion scheuen und paradoxerweise auch nicht den Pop und italienischen Schlager.
Vergleiche kommen dennoch hoch, die nach wenigen Sekunden wieder über den Haufen geworfen werden. Hört man da eine Mischung aus Einstürzende Neubauten, Mogwai, At the Drive-In, Tool, Pixies, Sonic Youth, Motorpsycho, Deftones oder Die Goldenen Zitronen? Keine Ahnung, aber genau so sollen JaaRi klingen.
Vö 10/24 EP:“ ich weiß es doch auch nicht“