MONOPHONA live bei den Magdeburger Songtagen


Die luxemburgischen Newcomer MONOPHONA spielten im Rahmen der von POPMONITOR präsentierten Tour im Schauspielhaus Magdeburg. Auch ansonsten rechtfertigt die Stadt unseren POPTRAVEL-Stopp mit links…

POPTRAVEL. Unter diesem Namen berichten wir künftig in unregelmäßigen Abständen vermehrt von außerhalb Berlins, ja: außerhalb Deutschlands. Porträts, Interviews, Konzert- und Festivalberichte im berühmten Blick über den Tellerrand. Diesmal ging es nach Magdeburg…



Magdeburg im April, ein letzter kühler Regentag stemmt sich gegen den anbrechenden, zum Sturm blasenden Frühling. Doch davon, dass derzeit ein Festival in der Otto-Stadt gastiert (der Spitzname verweist in gleicher Weise auf Kaiser Otto den Großen und Bürgermeister und Physik-Pionier Otto von Guericke, dessen Halbkugelversuch jedem aus dem Schulunterricht bekannt sein dürfte), merkt man zunächst wenig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die MAGDEBURGER SONGTAGE kein klassisches Festival sind, man also vergeblich nach riesigen Bühnen, weitläufigen Campingplätzen und Dixie-Klos sucht…

Vielmehr finden die Songtage über mehrere Wochen im Frühling hinweg statt und schaffen vergleichsweise unbekannten Künstlern in festen, über die Magdeburger Innenstadt verteilten Locations einen kleinen, aber feinen Rahmen. Bislang waren in diesem Jahr etwa ENNO BUNGER, der Pianist NILS FRAHM, die Folksängerin TINY RUINS aus Neuseeland und der kanadische Avantgardist WAX MANNEQUIN zu sehen und zu hören, und an diesem Samstag Abend treten MONOPHONA im Foyer des Schauspielhauses auf.

Die Sorgen, die Drummer Jorsch Kass vor dem Gig bezüglich der Akustik des Venues äußert, erweisen sich als unbegründet: Das düstere Amalgam aus TripHop-Beats und behutsamem Singer-Songwriting – die Band spielt fast alle Songs vom Debütalbum The Spy – ertrinkt nicht im Hall, gewinnt so vielleicht gar noch ein dramatisches Moment. Dem arbeitet in jedem Fall Sängerin Claudine Muno zu, die bisweilen „geheime Nachrichten“ in eine Schreibmaschine tackert und die Zettelchen danach verdutzt zu Kollaborateuren gemachten Gästen zusteckt. Endgültig zum Mysterium wird die Show, als plötzlich eine Gruppe französisch sprechender Tanzschüler Flashmob-gleich aus dem Nichts auftaucht und das Parkett zum Zittern bringt, ehe sie nach und nach wieder verschwindet. Nach einer guten Stunde schicken MONOPHONA ihr Publikum mit der Zugabe „Shades Of Grey“ ins Magdeburger Nachtleben am naheliegenden Hasselbachplatz.

Am nächsten Morgen scheint die Sonne, als sei nichts geschehen. Der Frühling ist angekommen und lockt die Menschen an die Nashville-Promenade, wo man am Ufer der Elbe an der vom Magdeburger Dom, der von Hundertwasser entworfenen Grünen Zitadelle und dem Kloster unser lieben Frauen geprägten Skyline von Magdeburg vorbeispazieren kann. MONOPHONA sind zu diesem Zeitpunkt lange verschwunden.

http://www.songtage.org
http://www.magdeburg.de

Nightlife:

Die nicht unbedingt wahnsinnig umfangreiche, wohl aber vielfältige Barszene konzentriert sich um den Hasselbachplatz. Unser Geheimtipp ist allerdings die Konzertkneipe Blue Note westlich der Gleise.

http://www.bluenote-md.de

Übernachtung:

Die kurzen Wege in der Altstadt machen Magdeburg zu einem idealen Ziel für einen Wochenendausflug. Wer es dabei bequem haben möchte, kommt idealerweise im Maritim an der Otto-von-Guericke-Straße unter. Nur wenige Fußminuten von Hauptbahnhof wie Altstadt entfernt, besticht das Hotel vor allem durch seine gewaltige Lobby, um die herum sich die Flure ranken wie in einem gigantischen Motel – freilich mit Zimmern, die jedem Anspruch an Komfort gerecht werden.

http://www.maritim.de/de/hotels/deutschland/hotel-magdeburg

Hier noch die weiteren Tour-Daten von MONOPHONA –

MONOPHONA
The Spy
(Snowhite)
VÖ: 15.02.2013

http://www.monophona.com

Autor: [EMAIL=friedrich.reip@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Friedrich Reip[/EMAIL]

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