MONOPHONA – The Spy


Vor wenigen Wochen ist das Debütalbum der luxemburgischen Band MONOPHONA erschienen. Am Abend des Benefiz-Konzerts „The Army Of Butterflies“ standen Claudine Muno (Gesang / Gitarre), Philippe „Chook“ Schirrer (Produktion) und Jorsch Kass (Drums & Percussions) backstage für exklusive Kommentare zu den 13 Stücken auf „The Spy“ bereit. Hier sind sie – im Original und gänzlich ungebügelt…

CRACKS

Das war eine interessante Erfahrung für mich, denn ich hatte vorher noch nie einen 3/4-Takt gehört und hatte keine Ahnung, wie das umsetzbar sein sollte! (Chook)

Ich mag das sehr, denn ich bin ja im Folk zuhause. Ich schickte Chook den Song – und es ging hinten und vorne nicht! Er meinte nur „Ein 3/4 –Takt? Was ist das?“ (lacht) Aber mittlerweile geht’s. (Claudine)

Live klappt es irgendwie zusammen, ist eine Mischung aus 3/4 und 4/4. Es ist ganz schief, entfaltet sich aber irgendwann doch richtig. (Jorsch)

Anfangs hab ich immer meinen Einsatz bei dem Stück verpasst. Aber es gibt ein kleines Geräusch in der Musik, und wenn ich das höre, weiß ich Bescheid! (Claudine)

Bei den ersten Konzerten haben wir an der Stelle alle anderen Sounds rausgenommen, damit sie dieses Geräusch hört! (lacht) (Chook)

Live ist es mein Lieblingsstück! (Jorsch)

LET ME GO

Der Text stammt aus einer Frauenzeitschrift, die ich durchgeblättert habe. Es geht um das Korsett, in das wir alle gesteckt werden. Ich mag das Stück sehr – vor allem weil ich so lang gebraucht habe, um mir den Text zu merken. (lacht) (Claudine)

GIVE UP

Die erste Single, zu der wir auch unser allererstes Video gedreht haben. (Chook)

Ich hatte mich mal über jemanden geärgert, der mir sagte, „was strengst du dich eigentlich immer so an, um irgendwo hin zu kommen? Hör doch auf!“ In das Lied habe ich alles hineingepackt, was mich daran genervt hat. (Claudine)

SHADES OF GREY

…hat überhaupt nichts mit dem Buch zu tun… (lachen) (Claudine und Chook gleichzeitig)

Das Album hatte eigentlich „Shades Of Grey“ heißen sollen, aber dann kam das Buch und wir sagten uns, „vielleicht lassen wir das einfach besser!“ Witzigerweise wird gerade ein alter Spionage-Fall in Luxemburg aufgeklärt, so sind wir also trotzdem irgendwie aktuell. (lacht) (Claudine)

Das Video mit dem Mädchen mit der Mütze ist ganz gut angekommen… (Chook)

Ich hab das nie bis zum Ende gesehen, ich kriege da Angst! (Chook und Jorsch lachen)

WARRIOR

Dieses Stück und „Sleep“ stammen komplett von Philippe, ich habe dann eigentlich nur die Gesangsmelodie draufgesetzt. (Claudine)

THE SPY

Das Stück fällt eigentlich ein bisschen aus der Rolle, denn normalerweise schickt mir Claudine Vocals und Gitarre und ich bastele etwas daraus. Hier aber sind wir von einer gemeinsamen Basis-Melodie ausgegangen, haben bewusst unabhängig voneinander daran gearbeitet und am Schluss unsere Ergebnisse zusammengefügt. (Chook)

Ich hatte den Film „Tinker Taile Soldier Spy“ gesehen, der mir super gefallen hat. Ich habe ja Geschichte studiert, und die Zeit des Kalten Krieges war immer mein Thema. Daher stammt die Inspiration für den Text. Ich habe das Stück auf dem Klavier geschrieben – so wie ich es früher generell immer gemacht habe. (Claudine)

Es war das erste Stück, bei dem ich live so richtig mitspielen durfte, davor hatte ich vor allem Percussion und Sounds gemacht. (Jorsch)

STILL

Das spielen wir auch nie live – obwohl wir könnten und eigentlich sollten! Uns wurde einmal gesagt, das Stück funktioniere live nicht gut, wir haben es daraufhin aus dem Programm genommen und es auch umgeschrieben – es aber nie wieder so richtig eingeprobt, um es auch aufführen zu können. (Chook)

Dabei wäre es ein tolles Stück im Set, um mal ganz runter zu kommen… (Jorsch)

Mir ist besonders die Zeile „I am not the singer, I’m the song“ wichtig. Wir bekommen oft die Kritik zu hören, wir seien auf der Bühne nicht offensiv genug, es sei nicht genug Show. Ich finde aber, man kann auch ganz einfach die Musik, der Song – und muss nicht immer auch Verkäufer sein. So geht es in dem Stück auch darum, dass man sein kann, was und wer man möchte. (Claudine)

UNFOLD

Eines der ersten Stücke, an denen wir gearbeitet haben. Am Anfang war es noch ein Herantasten, weil Chook zuvor immer ganz allein gearbeitet hat und ausschließlich in instrumentaler Musik, und ich komme ja aus der Folk-Ecke. In dem Text heißt es „I hope it unfolds before it blows up“ – genau das hab ich damals auch gedacht! (lacht) Alles war sehr neu, wir haben uns im Dunkeln vorgetastet, wussten nicht, wohin wir gingen – es war sehr spannend! (Claudine)

QUIET

„Quiet“ war der erste Monophona-Track überhaupt. Ich nahm Lyric-Aufnahmen von Claudine und machte einen Drum’n’Bass-Track daraus. Daraufhin haben wir dann entschlossen weiterzumachen. (Claudine)

RIBCAGES

Das Stück war eigentlich überhaupt nicht für die Bühne geschrieben – wir haben dann aber doch ein Konzept entwickelt, um es live umzusetzen. Es ist eines meiner Lieblingsstücke. (Claudine)

BOY

Ich hatte einen Artikel über Kurt Cobain und die ganze Grunge-Szene gelesen, was schon meine Musik war und ist. In dem Song geht es darum, wie man sich als Mann verhalten würde, wenn man Kurt Cobain wäre. Musikalisch ist das Stück sehr asymetrisch, was es für mich sehr schwer macht, es live zu singen. Vielleicht habe ich mich damit ein wenig selbst überfordert, aber andererseits macht es vielleicht auch gar nichts, wenn es nicht so perfekt ist – die Aussage „man kann machen, was man will“ ist ja auch so ein bisschen das Konzept des Songs. (Claudine)

SLEEP

Ich glaube, man hört das gar nicht: Die Beats sind komplett aus verschiedenen gesampleten Kinderspielzeugen zusammengesetzt. (Chook)

Das wusste ich ja gar nicht! (lacht) (Jorsch)

HUMMING

Noch ein Stück, das wir so gut wie nie live spielen. Vielleicht ist es einfach ein bisschen zu ruhig, wir haben immer Angst, die Leute pennen dabei ein. (Chook)

„Humming“ ist so ein Stück, dass einen an der Hand nimmt und einen in den dunklen Wald führt. Live ist das nicht leicht umzusetzen, weil man nicht weiß, ob die Leute in der richtigen Stimmung bleiben. Ich glaube, es ist eher ein Albumstück.“

MONOPHONA
The Spy
(Snowhite)
VÖ: 15.02.2013

MONOPHONA sind demnächst auch in Deutchland unterwegs, POPMONITOR präsentiert die Tour!

27.04.2013 Magdeburg – 8. Magdeburger Songtage
30.04.2013 Hamburg – Astrastube
01.05.2013 Lübeck – Maifest
03.05.2013 Lahnstein – Kultursommer Eröffnung
04.05.2013 Köln – Zimmermanns.art.beats.burger
07.05.2013 Mannheim – Alte Feuerwache Mannheim

www.monophona.com

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