Heute erscheint Damaged Goods, die zweite EP der Baseler Shoegazer MOONPOOLS – verpackt in ein Artwork, das nicht von ungefähr an MY BLOODY VALENTINE denken lässt. Desingerin COLETTE MEYER gibt exklusiv für Popmonitor Einblicke in Idee und Prozess hinter ihrer Arbeit an dem Cover:
Für das Coverbild der EP „Damaged Goods“ wollte ich von Beginn an etwas Abstraktes schaffen. Mit einem alten Inkjet Scanner/Drucker versuchte ich verschiedene Methoden aus, bestehende, eigene Malereien oder Fotografien zu verzerren und so eine Auswahl an Bildern zu generieren. Obwohl das Gerät dazu gemacht ist, identische Kopien von Text oder Bild herzustellen, eignete es sich hervorragend als ein Werkzeug, um aus der selben Vorlage mehrere verschiedene und eigenständige Bilder zu schaffen. Aus dieser Vielzahl wählte ich schlussendlich ein Bild aus, das dann als Cover dienen würde. Das zentrale Auswahlkriterium war, dass in den abstrakten Formen des Bildes nicht sofort z.B. ein Gesicht oder eine Landschaft zu erkennen ist. Um den Blick aber dennoch auf einen Punkt zu fokussieren, setzte ich eine Fotografie ins Zentrum, die in ein Raster aus schwarzen und weissen Punkten umgerechnet wurde und so, wie der Hintergrund, einen gewissen Grad an Abstraktion gewinnt. Die Fotografie lässt im Gegensatz zum farbigen Hintergrundbild etwas klarere Assoziationen zu, wie etwa ein Tunnel oder eine Höhle, in der ein Licht erscheint. Der Blickwinkel bleibt aber dennoch nicht klar definiert; stehe ich im Innern der Höhle und schaue nach draussen in eine Lichtquelle? Blicke ich von weitem auf ein seltsames Gewitter mit Blitzen im Zentrum oder lädt mich die Helligkeit in der Mitte dazu ein, tiefer in eine Welt abzutauchen.
MOONPOOLS-Sängerin MARCIE NYFFELER ergänzt:
Wir sind schon lange mit Colette befreundet und haben bereits mit ihr zusammen gearbeitet (sie hat das Cover für unsere erste EP gezeichnet). Für diesen Cover hab ich ihr keine klaren Anweisungen gegeben, ich wusste nur, dass ich lila, violette und blaue Töne bei diesen Songs sehe. Ein paar Anhaltspunkte waren für mich zwei My Bloody Valentine-Alben („Loveless“ und „MBV“), aber sie hatte eigentlich freien Lauf und konnte einfach darauf los kreieren. Als sie mir ihren ersten Entwurf gezeigt hat, war ich sofort davon überzeugt und zu Tränen berührt. Das Bild hat eine Tiefe, die ich nicht erwartet hatte; Das Gefühl einer Sehnsucht, das nicht definiert werden kann.
MOONPOOLS
Damaged Goods (EP)
(Young and Aspiring / iGroove)
VÖ: 19.08.2022