NOBILITY OF SALT – Those Narrow Streets

Netter Romantik-Wave aus Berlin…

Mit Those Narrow Streets liefert das 1994 gegründete Berliner Trio den Nachfolger ihres 2000er Albums The Tremulous Sea, das seinerzeit zwar auch polarisierte, in Insiderkreisen aber für einiges Aufsehen sorgte und zahlreiche Liebhaber fand.
War The Tremulous Sea insgesamt noch etwas dichter und atmosphärischer, setzen René Hoffmann, Ricardo Hoffmann und Ines Pollock auf ihrem neuen Album nun noch konsequenter auf einen gefühlvollen, an AND ALSO THE TREES orientierten, minimalistisch angehauchten Romantik-Wave mit eigentümlicher, lagerfeuerkompatibler Western-Note.

Im instrumentalen Opener ‚A Russian Roulette‘ wird der musikalische Weg für das gesamte Album auch gleich schon mehr oder weniger vorgegeben, treffen dort doch warme Keyboard-Sounds auf knarzende Gitarren-/Banjo-Klänge mit etwas seltsam anmutender ENNIO MORRICONE-Western-Theatralik, bevor auf den folgenden Stücken der etwas gewöhnungsbedürftige, sich meist in allzu dick aufgetragenem larmoyanten Pathos ergehende Gesang von Ricardo Hoffmann hinzukommt, der von typischen Romantizismen wie wohliger Einsamkeit, bedrohlich-schöner Natur und sehnsüchtiger Liebe zu berichten weiß (‚Enfance‘ ist eine Hommage an den französischen Dichter Rimbaud) und das Ganze natürlich zusätzlich in eine romantisch-melancholische Richtung lenkt.

Über eine relativ lange Spielzeit von knapp 70 Minuten mit 15 Songs kommt der immer wieder mit den gleichen charakteristischen Elementen und einem wenig variationsreichen Gesang aufwartende Stil von NOBILITY OF SALT mit den mal spielerisch-charmanten, mal allzu simplen, repetitiv vor sich hin mäandernden Gitarrenmelodien streckenweise aber zu monoton und wenig überraschend daher.
Zumindest die von Ricardo Hoffmann übernommenen, dunkler und gebrochener klingenden Vocals im Titelsong ‚Those Narrow Streets‘ und die aus einem scheinbar für dieses Album vorgegebenen Konzept ausscherenden atmosphärisch warmen, die großartigen AND ALSO THE TREES zitierenden (Gitarren-) Sounds sorgen mal für etwas Abwechslung und starke Momente in einem ansonsten allzu vorhersehbaren, kaum einmal variierten musikalischen Ansatz.

Insgesamt eine ganz nette, aber leider auch wenig aufregende Angelegenheit, an der (Dark-/Gitarren-) Wave-Fans aber durchaus Gefallen finden könnten.


NOBILITY OF SALT
Those Narrow Streets
(Amöbenklang/ SX Distribution)
veröffentlicht

http://www.nobilityofsalt.de

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