NOODERZON in Groningen… (Teil 2)


Hier gelandet, ohne ein Wort über Groningen gelesen zu haben? Hier geht’s zum ersten Teil der POPTRAVEL-Reportage…

Das NOORDERZON-Festival findet im langgezogenen Park Noorderplantsoen nördlich der Altstadt statt. Entlang des Hauptwegs sind zahlreiche kleine Buden aufgereiht: experimentelles Theater, Varieté, Schabernack. Ein Mann wird aus einem Kanonrenrohr gefeuert. Nicht. Die Stimmung ist gelöst, Bier und Wein erfreulich günstig.


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Foto: Friedrich Reip (es war dunkel!)

Das Herzstück des Geländes findet sich exakt in der Mitte: ein kleiner Teich, an dessen Westufer die von bunten Glühlampen umrahmte Bühne für die allabendlichen kostenlosen (!) Headline-Konzerte aufgebaut ist und auf dem auch einzelne Paddelboote schwimmen. An unserem ersten Abend tritt hier KOVACS auf, die kurzfristig als Ersatz für die eigentlich angekündigten THE RIFLES eingesprungen ist. Die große Gelegenheit, den an einem Samstagabend rappelvollen Park mitzureißen, nutzt die Sängein, die im Herbst mit „My Love“ eine rundum gelungende 4-Track-Debüt-EP veröffentlichen wird, indes nicht. Zu einförmig ist das Songwriting, zu wenig packend die Performance. Das Publikum wirkt desinteressiert – und mag vielleicht eines Tages doch damit prahlen, dabei gewesen zu sein: Immerhin könnte die Niederländerin in Gestus wie Stimme potenziell durchaus an ganz Große von Billie Holiday bis Amy Winehouse anknüpfen.

Hier geht es übrigens zum Track-By-Track zur EP, das sie extra für uns verfasst hat…


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Foto: Friedrich Reip (hier war es noch viel dunkler!)

Der zweite Abend gelingt besser. Nach einem eindrücklich stimmungsvollen, an die stilleren Momente von The National erinnernden Auftritt von SUN KILL MOON in einem historischen Spiegelzelt, wie es der eine oder andere auch vom Haldern Festival bzw. der Rolling Stone Roadshow kennen mag, reizen die Australier von JAGWAR MA auf der großen Bühne mit einem gut einstündigen Set zwischen HAPPY MONDAYS, CARIBOU und den CHEMICAL BROTHERS das herausragend aufgestellte Soundsystem der Open Air-Bühne voll aus und kassieren im Gegenzug begeisterten Applaus und einen echten Teichufer-Rave.

Übernachtung


Wir waren im Het Paleis untergebracht, einem kleinen, feinen Hotel und Kreativen-Think Tank in einem ehemaligen Laboratoriumsgebäude. Der Clou: Die gerade mal zehn Zimmer wurden von niederländischen Designen im Stil verschiedener Epochen der Kunstgeschichte gestaltet. Wir waren im Kubismus und hatten unseren Spaß mit den prächtig schiefen Regalen. Perfekt für Festivalbesucher: Das Het Paleis liegt keine fünf Fußminuten vom Nordost-Eingang zum Noorderplantsoen.

www.hetpaleisgroningen.nl

Und sonst so


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Man mag es ja kaum glauben, aber: Groningen hat gerade mal ein einziges Frozen-Yoghurt-Café. Pure Frozen liegt in einer etwas versteckten Ecke am zentraleln Vismarkt und bietet neben einer federleichten Interpretation des jungen Klassikers und einem Arsenal von Toppings (darunter frische Erdbeeren und hausgemachte Karamellsoße) auch Backwaren wie den Groninger Kuchen oder die allseits beliebten Poffertjes. Hintergrund: Die Betreiber führen die Tradition der Familie Brandsma fort, die in den Sechzigern eine stadtweit beliebte Bäckerei betrieben.

www.purefrozen.nl

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