OCEANSIZE + AUTUMNBLAZE am 18.10.2005 im Knaack

[BLOCK][B]OCEANSIZE, so sagt man, seien live ein Ereignis. Mit ihrem neuen Album [I]“Everyone Into Position“[/I] im Gepäck landeten sie letzten Dienstag im PrenzlBerg.[/B][/BLOCK][img]content/images/Oceansize_Live__2005_10_18.jpg[/img]

[BLOCK]Aber eines nach dem anderen. Eröffnet haben diesen Abend die aus heimischen Landen stammenden AUTUMNBLAZE, vergleichsweise schwach. Musikalisch, zumindest was die Richtung anbelangt, waren sie gar nicht so weit entfernt vom Headliner. Jedoch genau da trennt sich die Spreu vom Weizen, wie man so schön sagt. Denn Headliner-Qualitäten hatten AUTUMNBLAZE so gut wie gar keine. Fast abwesend wirkende, vor sich hin schrubbende Musiker, die sichtlich überfordert waren, das Publikum auch nur annährend für OCEANSIZE anzuheizen.

Der Fairness halber möchte ich noch erwähnt wissen, dass ihnen außer zwei weißer Scheinwerfer kein einziges farbiges Licht gegönnt wurde. Und trotzdem, so recht schienen sie sich selbst nicht sicher zu sein, ob sie nun psychedelisch kompromisslos abrocken oder doch lieber belanglos Mainstream-Nummern darbieten wollen. Zu sehr zusammengewürfelt präsentierten sich AUTUMNBLAZE, zu sehr „Emergenza like“.

Ein ganz anderes Kaliber sind da die „Fab Five“ aus Manchester. Bereits während der Umbaupause wurde es eng am Bühnenrand, denn eingefleischte und neugewonnene Liebhaber ihres Klanggewitters wollten diesen „Delicate Sound Of Thunder“ in der Magengrube spüren. OCEANSIZE eilt ihr Ruf voraus, sind sie doch – wenn ich ihre im britischen Slang genuschelte Ansage richtig verstanden habe – das erste Mal in Berlin. Eine brillante Band, die durch exaktes Zusammenspiel und technisch geradezu perfektes Handwerk zu überzeugen weiß.

Alleine was der Drummer MARK HERON an diesem Abend im Berliner „Großstadt Klub“ Knaack spielt, ist dem Wahnsinn nahe. Mir kam es fast vor wie ein 60-minütiges Schlagzeug-Solo. Nee, mal im ernst: Es war eine Freude, ihm bei der „Arbeit“ zuzusehen. So hatte er – um mal ein bisschen ins Detail zu gehen – Snare, Hi-Hat und Bass-Drum in einer Flucht in der Mitte seines Drum-Kits aufgebaut. Er spielte an den richtigen Stellen betont wenig und füllte Unfüllbares immer wieder vortrefflich aus. Ein Meister seines Fachs, um bei den Floskeln zu bleiben.

Der Frontmann, Gitarrist und Sänger MIKE VENNERT, besticht live ebenso wie auf ihrer aktuellen Veröffentlichung [I]Everyone Into Position[/I]. Dass diese Rockband mit drei Gitarristen überhaupt einen Blumentopf gewinnen kann, liegt nicht unerheblich an ihren überdurchschnittlichen Songwriter-Qualitäten. Makel- und zeitlose Melodien, Tempowechsel und abstrakte Breaks, wie sie nicht viele spielen und vor allem komponieren können. Alle vier Saiteninstrumentalisten hatten mindestens je acht verschiedene Effektgeräte vor sich liegen. Man kann sich also ungefähr ein Bild davon machen, was für eine Soundwand sie erzeugen, wobei Soundwelle in Anbetracht ihres Bandnamens eher passend erscheint. Hier unten seht ihr ihre Setliste, die mir irgendwie in die Finger fiel.[/BLOCK]

[img]content/images/Oceansize_Set_2005_10_18.jpg[/img]

[BLOCK]Wie auf dem Album kam ihr stärkstes Stück ‚You Can`t Keep A Bad Man Down‘ als vorletztes. Ich hab den Song bis heute, also drei Tage später, im Ohr. Und auch dieses aufwühlende Gefühl, diese unbeschreibliche Kraft, die diesen Song zu einem der besten des allmählich ausklingenden Jahres machen. Auf eine Zugabe wurde erst gar nicht spekuliert, denn mit ihrer Performance und dem abschließenden Echo-Feedback-Gewaber hinterließen sie ausreichend bedientes und schwer beeindrucktes Berliner Volk. Noch weit bevor die letzten Töne verhallt waren, saßen sie bereits in ihrem Raumschiff und flogen in den nächtlichen Sternenhimmel, um die nächste Stadt zu verzaubern.
OCEANSIZE live sind tatsächlich ein Ereignis.[/BLOCK]

[LEFT]www.oceansize.co.uk
www.autumnblaze.de
www.knaack-berlin.de

Foto: © Oceansize
Autor: [EMAIL=marceese@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]marceese[/EMAIL][/LEFT]

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