
Auf jede neue EP packt Producer und Sänger ORBIT einen Track mehr drauf. Auf Sunday By The River, zwei Jahre nach Summer Someday, sind es jetzt schon sieben. Wird er ein bekannter Indietroniker?
„Treasure“ beginnt ganz allmählich mit piepsender Elektronik, dann mit Beats. Nach einer zarten Gitarre wechselt Orbit direkt zu Frauenchor. Er selbst singt ruhig dahin. Dieser Dreampop entsteht im Mondlicht an der Akustikklampfe. In „Follow Don’t Follow“ beschreibt er offenbar, wie schwer es ist, den eigenen Stil zu halten und nicht im Mainstream zu landen: „I have tried to tell my eyes: ‚Don’t follow it!'“ Leichte Kraut-Anleihen runden das Bild ab, ohne ins Unangenehme zu kommen.
Der gelernte Musiker hat es geschafft: Er hat einen Stil für sich entdeckt, der in Deutschland 2023 selten ist. Das ist mal warmherzig wie im Titelstück und mal vollkommen offen für heutige Vaporwave- und Trap-Einflüsse wie bei „Missing The Moon“. Dass Orbit sich auch am Klavier auskennt, zeigt „21“. Er kann bisher auf jede EP stolz sein.
Orbit
Sunday By The River EP
(Selbstvertrieb)
VÖ: 21.04.2023