PALACE sind wieder da. Mit ihrem Erstling So Long Forever vor drei Jahren standen sie für halligen Surfpop im Hochglanzformat. So ist es noch immer, auch wenn sie das Surf-Element inzwischen gänzlich für Indie eingetauscht haben.
„No Other“ hätten in den 2000ern auch COLDPLAY raushauen können von der Gitarrenarbeit bis zum Gesang. Sänger LEO WYNDHAM (Gitarre) orientiert sich mit ewig trauriger Stimme hier deutlich an CHRIS MARTIN. Im Album sind zudem die Gitarrensoli seltener geworden („Running Wild“), dafür wird teilweise noch mehr Hall genutzt („Caught My Breath“).
Inhaltlich wird von der Jugend Abschied genommen („Younger“, „Running Wild“). Liebe und Sehnsucht werden weiterhin mit religiösen Begriffen umschrieben („Life After“, „Martyr“, „Heaven Up There“). Und der deutschen Hauptstadt wird ein Song gewidmet („Berlin“).
Allerdings ist das Songwriting noch weiter verflacht. Fanden sich auf dem Vorgänger noch brauchbare Melodien, ist die Gesamtverpackung diesmal so verwaschen, dass kaum etwas hängen bleiben kann. Schade eigentlich.
Palace
So Long Forever
(Fiction Records/Caroline/Universal )
VÖ: 12.07.2019
Live
23.10.19, Köln, Luxor
24.10.19, München, Strom
27.10.19, Berlin, Lido
28.10.19, Hamburg, Knust