Passion Pit – Kindred

Kindred

Es zwickt, es zwackt, es tut weh. Doch es geht nicht um eine Grippeschutzimpfung, sondern ums neue Werk von MICHAEL ANGELAKOS alias PASSION PIT. Kindred heißt der Nachfolger zum 2012er Gossamer, und es scheint, als wollte Angelakos nun die bereits in der Presse breit dargebotenen mentalen Probleme bzw. dessen Genesung musikalisch aufarbeiten. Er besingt die Berg- und Talfahrten des Lebens – wie gewohnt mit hochgepitschtem Gesang und verzogenen Loops, doch diesmal gepaart mit einem äußerst nervigen Unterton.

Etwas unwohl wird dem Hörer bereits beim Anblick des Covers mit dem gruselig-traurigen Kind, das auf das Thema des Albums vorbereitet: Hier stehen Familie, Freunde und Angelakos‘ Frau im Mittelpunkt. Letzterer ist der cheesy Opener „Lifted Up (1985)“ gewidmet („1985 was a good year / the sky broke apart then you appeared“). Das pop-funkige „Where the Sky Hangs“ scheint noch an alte Hits anzuknüpfen, hört man über das limitierte Vokabular hinweg („I was lost, now I’m found“). „Looks Like Rain“ und „Until We Can’t (Let’s Go)“ bieten Ohrwurmpotential, während die restlichen Songs zu einem Soundteppich verschmelzen, der – gepaart mit Angelakos‘ hohem Falsett und dem einfach gestrickten Songwriting – die Hörfreude erheblich schmälert. Die Formel „Dance-Pop plus Katharsis“ mag hier einfach nicht aufgehen – schade.

PASSION PIT
Kindred
(Columbia / Sony Music)
VÖ: 17.04.2015

www.passionpitmusic.com

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail