PHILIPP BELLINGER – pb


There’s people you remember and others you’re dreaming of. And inbetween there is me.



Traumwandlerisch beleuchtet der musikalische Autodidakt Philipp Bellinger Glanzlichter und Schattenseiten der Wirklichkeit: Seit März diesen Jahres existiert via Regahl records sein zweites Album pb (das Album auf

In Her Heart. Die Irre. Sie kommt von irgendwo und geht nach nirgendwo. Deppen-Männer wie ich denken gönnerhaft, sie wären einzigartig genug, um dieses gestrandete Wesen zu retten und vor der banalen Lächerlichkeit dieser Welt zu schützen. Doch die Irre will gar nicht gerettet werden! Sie nimmt so ziemlich alles, gibt nichts und wenn sie merkt, dass sie sich und den anderen nicht mehr lange was vormachen kann, zieht sie weiter. Musikalisch irgendwo an ‚Hitsville UK‘ von The Clash und ‚Easy Lover‘ von Phil Collins angelehnt, welche ja wiederum an Motown Soul angelehnt sind, was für meinen Song aber eigentlich Wurst ist. Denn hier sollen eher Gefühlswelten evoziert werden, denen mit einer normalen Erzählung nicht mehr beizukommen ist. Wichtig ist mir nur, dass es in der Musik eine treibende Bewegung gibt.

When I Was A Girl. Hier steckt ein bisschen von ‚Time Machine‘ drin, einem der vielen tollen Stücke der 90er Jahre Band RIDE, zu deren Musik ich viele Tage verträumt habe Damals war ich ungefähr 15 Jahre alt und hing im schwarzen Schwarzwald rum. Ich mochte nicht saufen, ich mochte nicht kiffen, ich mochte mich nicht für Mädchen interessieren und wollte offensichtlich das Phantasiereich meiner Kindheit nicht verlassen. Ich dachte Erwachsenwerden bedeute, alles Märchenhafte zu verlieren, um dann auf einmal dafür bezahlen zu müssen. Natürlich wollte ich sowieso auch kein Mann werden und auch keine Frau, weil die ja von den Männern misshandelt werden. So habe ich mich für beide Rollen nicht interessiert; weder für den Schinder noch die Geschundene. Ich beschloss ganz tief in meinem Inneren, immer ein kleines Mädchen zu bleiben, um mir dann selbst beim Zaubern helfen zu können.

Up In The Castle. Eine politische Parabel: Die Oberen sind ja nicht wirklich anders als wir, sie leben einfach in einer anderen Welt. Sind sie glücklicher? Der Zusammenhang von Begehren (desire) und Schande (shame) mag etwas platt wirken, sprich die Meinung, dass Erfolg, Geld, Macht nur möglich seien, wenn man zu Schandhaftem imstande ist. Mit dem Gitarrensolo am Schluss huldige ich dem Gitarristen der Scorpions: Rudi Schenker. Obwohl er eigentlich der Rhythmusgitarrist ist, spielt bei den Balladen fast immer Rudi die gefühlvollen Soli.

So Near / So Far. … ist ein nach Genuss der Carl-Theodor Dreyer Filme ‚Vredens Dag‘ (Day Of Wrath) und ‚Ordet‘ (The Word) im absoluten Schockzustand spontan auf Diktiergerät festgehaltenes Instrumentalstück.

Engel gefunden. Ich stell mir immer vor, der Song würde von Stefan Sulke produziert werden und Hildegard Knef sänge ihn ein (siehe auch FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail