Phurpa/Shibalba – Teachings of the Eastern Traditions

Die vorliegende Split-EP umfasst zwar nur drei Tracks, doch die haben es in sich. So etwas hat man noch nie gehört, sofern man sich nicht in Tempelmusik bzw. dem Genre Ritual Dark Ambient auskennt. Hier haben sich zwei Schwergewichte der finstersten Künste zusammengetan: PHURPA sind ein russischer Kreis, der mit alt-Tibetanischen Ritualinstrumenten und Chorgesang zum Beispiel auf dem letztjährigen Funkenflug Festival für Furore sorgte. SHIBALBA ist dagegen ein griechisches Ritual Dark Ambient-Projekt, das bisher eher antik-ägyptische Traditionen wieder aufleben lassen wollte.

Jeder der drei Zeremonien ist über fünf Minuten lang. „Mantra of the Serpentine Fire“ beginnt mit gruseligem Dröhnen und rituellem Klimpern. Dann singen die Mönche von Phurpa in der Finsternis tiefchorische Laute. Schließlich öffnet Shibalba mit magischen Drones die Tür zu anderen Dimensionen.

Bei „Raising Kundalini“ ist der Hörer noch näher dran, mitten im Kreis von meditativ verzückten Männern und Frauen. Die andere Sphäre, die sie ekstatisch betreten haben, macht wieder Shibalba hörbar. „Queen of Bliss (Troma Nagmo)“ ist mit geflüsterten Gebeten, Rasseln und Gesang hauptsächlich Phurpa überlassen. Nachdem die Band, wenn man sie überhaupt so nennen will, seit 2011 vier Alben veröffentlichte, ist hier auch dank Shibalba das bisher zugänglichste Material entstanden. 

 

Phurpa/Shibalba
Teachings of the Eastern Traditions
(Neuropa Records/Cold Spring Records/Arsenestre Records)
VÖ: 05.05.2016

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