PLACEBO und SLUT am 10.03.06 in der Columbiahalle


Britischer Rock und die Moritat von Meckie Messer.

Schon gegen Mittag versammelten sich die ersten Fans vor der Columbiahalle, um am Abend garantiert PLACEBO und SLUT live hören zu können. Denn der Mobilfunkanbieter o2 hatte mit diesem hochkarätigen Aufgebot zum einjährigen Jubiläum seiner Veranstaltungsreihe MusicFlash geladen. Und wie immer galt: Rein kommt, wer früh kommt!

Um 19:00 Uhr musste die Polizei anrücken, um eine Spur des Columbiadamms zu sperren. Vermutlich mehr als 2000 Fans hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon vor der Halle versammelt und mit jeder U-Bahn kamen weitere an. Um 19:30 gingen wegen des extremen Ansturms schon verfrüht die Türen der Halle auf. Bis 21 Uhr füllte sich die Halle stetig, dann war Schluss.



Der Projektor an der Bühne verkündete, was das Publikum mit Applaus begrüßte – „Dreigroschenoper“ stand dort. Keine 10 Minuten später gingen die 5 Mitglieder von SLUT auf die Bühne, um aus ihrem sonst nur in Ingolstadt zu hörenden Stück vorzuspielen. Während der gefühlten halben Stunde Spielzeit fand das neu interpretierte Stück von Brecht und Weill im Publikum guten Anklang. Die Band bedankte sich artig, der Projektor strahlte „FIN“ auf eine weiße Wand und die Hitze kam langsam auch auf dem Balkon der Columbiahalle an.

Nach einer kurzen Umbaupause schallten die ersten Takte von PLACEBOs neuem Stück Meds durch die Halle. BRIAN MOLKO, STEVE HEWITT und STEFAN OLSDAL gingen gemächlich auf die Bühne und an ihre Instrumente. Die ersten vier Stücke des Albums wurden live auf der Bühne runtergespielt und die Klatschwut des Publikums sogar einmal mit „Thank You“ quittiert. Es baute sich eine gezwungene Atmosphäre auf, jeder Song wirkte als wäre die Performance dafür nur gespielt. Dass die Band auf der Bühne kaum miteinander kommuniziert, ist schon von anderen Konzerten bekannt gewesen, dieses ‚Runtergespiele‘ war neu.



Doch Placebo wären nicht so berühmt, wenn sie es nicht auch anders könnten. Der Sound wirkte mit den beiden Backgroundgitarren schon ziemlich saftig, und kurz vor Ende des Hauptteils schmolz dann mit ‚Bitter End‘ auch endgültig auf der Bühne das Eis. MOLKO machte Ansagen, schmiss sich mit seiner Gitarre wiederholt auf den Boden und OLSDAL mimte mit seiner Gitarre einen zweiten Jimi Hendrix. So wollten die Fans es, das war Klatschfutter. In der ersten und einzigsten Zugabe spielten die Engländer noch ‚Running Up That Hill‘ von ihrer Cover-CD sowie ‚Special K‘ aus ihrem dritten Album. Mit ‚Nancy Boy‘ beendeten die 3 ihr Konzert sehr rockig, so wie man es von ihnen auch beim neuen Album Meds erwartet und gehört hatte. Back to the roots, aber schön.

www.placeboworld.co.uk
www.slut-music.com
www.o2music.de

Fotos: © Lab One Urban Marketing GmbH
Autor: [EMAIL=helmut.buettner@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Helmut Büttner[/EMAIL]

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