Daily Soap für den Plattenteller.

Liest man die Entstehungsgeschichte zum neuen Album, scheint es fast so, als hätten P:LOT mit Mein Name Ist ihr eigenes Evangelium geschaffen. Sie sind fest von ihren Werk überzeugt, sie wollten, dass die Musik durch gute und schlechte Zeiten führt. Auch schwingt ein „Endlich!“ und „Das ist, was wir immer wollten!“ mit.
Sie wollten also nicht jedem gefallen, sondern vor allem sich selbst. Ganz nach dem Motto: Nur wenn du dich selbst liebst, können dich auch andere lieben. Der chronologische erste Teil dieses Mottos ist damit also erfüllt, jetzt liegt es am Hörer, gut zu finden, was er da auf die Ohren bekommt. Das fällt definitiv nicht so schwer.

Gibt man der Platte nur eine Chance, würde sie vermutlich aus manchem Schrank wieder rausfliegen. Lässt man sich auf einen zweiten Durchlauf ein, kommt einem der Gedanke, dass das wahrscheinlich ein Fehler gewesen wäre. Beim dritten Mal ertappt man sich gar beim Mitsingen. Besonders der Pop-Schlager ‚Zeit zu Leben‘ ist dafür ein guter Kandidat und könnte ohne Probleme Titelsong einer nachmittäglichen Daily Soap sein. Das ganze Album würde eine gute Dialoggrundlage für diese Art Zeitvertreib sein, mal seichter, mal rockiger, wobei der Gesang meistens rund, ab und zu aber Ausflüge in höhere Gefilde macht, die an Jan Plewka denken lassen könnten. Vielleicht liegt es daran, dass die Lieder immer ein bisschen verzweifelt und flehend klingen. Die Texte selbst sind recht hübsch, auf unnötige Reime wird fast komplett verzichtet, wodurch ein angenehmer Textfluss seinen Weg durch die Songs findet.

Ansonsten gibt es solide Gitarrenmusik und auch auf die Gefahr hin, ein verpöntes Wort zu benutzen: Schönen Deutsch-Rock. Kein Grund, die Tassen an die Wand zu schmeißen. In Titel vier verraten sie dann auch, was ihr Name ist. Es ist… hört selbst!

P:LOT
Mein Name Ist
(P:Lot Records/ Soulfood)
VÖ: 08.08.2008

www.p-lot.de
www.myspace.com/meinnameist

Autor: [EMAIL=melanie.gollin@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Melanie Gollin[/EMAIL]